Naturschutz: Vor Baubeginn des Wohn- und Geschäftshauses zwischen Metzger- und Schlüsselstraße
Während im Norden der Republik Eidechsen selten geworden sind und nicht nur Kinder zum Staunen bringen, gibt es sie hier im Markgräflerland zuhauf. Nichtsdestotrotz sind sie in ganz Europa geschützt und unterliegen in Deutschland strengen Regeln des Bundesnaturschutzgesetzes. Das sorgt mitunter für teure Umsiedlungsmaßnahmen.
Von Alexander Anlicker
Neuenburg am Rhein. Bevor mit dem Bau des Wohn- und Geschäftsgebäudes zwischen Schlüssel- und Metzgerstraße begonnen werden kann, müssen daher die dortigen Eidechsen umgesiedelt werden, welche in den vergangen fünf Jahren – als das Gelände brachlag – dort Unterschlupf gefunden haben.
Das Thema sei langsam ein rotes Tuch, meinte Bürgermeister Joachim Schuster in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause, als die Auftragsvergabe für die Maßnahme an das Büro Kunz GaLaPlan aus Todtnauberg anstand. Natürlich sei es richtig, die Tiere zu schützen. Da es in Neuenburg jedoch massenhaft Eidechsen gebe, sei der Aufwand für die Umsiedlung nicht mehr ganz nachvollziehbar, sagte der Rathauschef.
Umsiedlung soll knapp 30 000 Euro Kosten
Fast 30 000 Euro werden für die Maßnahme veranschlagt, davon knapp 1200 Euro auf die Ermittlung der Populationsgröße, fast 15 000 Euro für das Fangen und Umsiedeln der Eidechsen sowie rund 10 000 Euro für die Anlage eines Ersatzbiotops.
Auch vor dem Beginn der Bauarbeiten für das geplante Parkhaus am Kronenrain mussten Eidechsen umgesiedelt werden. Das habe rund 700 Euro pro Eidechse gekostet, berichtete der Bürgermeister auf Nachfrage aus dem Gemeinderat.
Bei zwei Gegenstimmen beschloss der Gemeinderat die Vergabe.
