Neuenburg Nur sechs Leute kommen zu Fuß

Weiler Zeitung
Nur sechs der knapp 20 Teilnehmer gaben an, zu Fuß zum Fußverkehrs-Check gekommen zu sein. Drei weitere kamen mit dem Rad. Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Mobilität: Auftaktworkshop zum Fußverkehrs-Check in Neuenburg / Begehungen in der Stadt geplant

Bei den Themen Verkehr und Mobilität stehen meist das Auto, der ÖPNV und vielleicht noch das Fahrrad im Fokus. Obwohl jeder Verkehrsteilnehmer selbst auch Fußgänger ist, beispielsweise auf dem Weg vom Parkplatz zu Geschäften, wird das „Zufußgehen“ meist vernachlässigt. Dabei sind 39 Prozent der zurückgelegten Wege kürzer als zwei Kilometer.

Von Alexander Anlicker

Neuenburg am Rhein. Die Stadt Neuenburg will den Fußverkehr fördern und beteiligt sich als eine von acht Kommunen am Fußverkehr-Check des Landes. Dieser begann am Mittwochabend mit einem Auftaktworkshop. Knapp 20 Teilnehmer kamen zur Veranstaltung ins Bildungshaus Bonifacius Amerbach – zu Fuß sind übrigens nur sechs gekommen sowie drei weitere Personen mit dem Rad.

In einem Impulsreferat gab Kevin Hillen von der Planersocietät einen Überblick über die Ziele des Fußverkehrs-Checks sowie das Potenzial des bislang vergessenen Verkehrsmittels „Zufußgehen“. Es sei die einfachste und elementarste Fortbewegungsart. Sie ist umwelt- und sozial verträglich, flexibel und spontan, gesundheitsfördernd sowie ohne technischen Aufwand machbar.

Bei der Förderung des Fußverkehrs spielen eine ganze Reihe an Themenbereichen mit, wie Hillen am Beispiel von vergangenen Fußverkehr-Checks erläuterte. Dazu zählen Barrierefreiheit, Sicherheit, Aufenthaltsqualität, Nahversorgung, ÖPNV, Nutzungskonkurrenzen, Freizeit und Tourismus, Wegenetz oder Gesundheitsförderung.

Eine fußgängerfreundliche Kommune zeichnen ein durchgängiges, sicheres und attraktives Wegenetz, hohe Aufenthaltsqualität, die Trennung von Fuß- und Radverkehr, sichere Straßenquerungen, konsequente Wegweisung, Barrierefreiheit sowie Maßnahmen gegen auf Gehwegen parkende Autos aus.

Zwei Schwerpunkte stehen in Neuenburg im Fokus: Die Kinder- und Jugendmobilität sowie die Erreichbarkeit, beispielsweise des Einzelhandels, in Verbindung mit dem Thema Seniorenmobilität. Dies sind auch die Schwerpunkte, die im Rahmen von zwei Begehungen abgearbeitet werden sollen. Die Stadtverwaltung hat dafür zwei Routen ausgearbeitet, die um weitere Vorschläge aus den Reihen der Workshop-Teilnehmer ergänzt wurden.

Es geht unter anderem um die Erreichbarkeit von Einzelhandel, Fridolinhaus, Märktezentrum, Bahnhof und Rathaus, auch im Hinblick auf die Querung der viel befahrenen Müllheimer und Schlüsselstraße. Zudem soll auf Wunsch der Teilnehmer auch der Weg zum Friedhof mit einbezogen werden.

Außerdem steht der Schwerpunkt Kinder- und Jugendmobilität auf dem Plan. Knackpunkte sind aus Sicht der Teilnehmer unter anderem die Merianstraße als direkte Verbindung vom Stadtkern zum Schulzentrum mit Rheinschule und Mathias-von-Neuenburg-Schule sowie die Kreuzung Pommernstraße/Müllheimer Straße.

Ferner geht es um Konflikte mit „Eltern-Taxis“ am Schulzentrum sowie im Bereich Kreisgymnasium und Kindergarten Bierlehof. Neben dem Schulweg sollen auch die Wege in der Mittagspause untersucht werden.

Donnerstag, 20. Juli, erste Begehung mit den Schwerpunkten Erreichbarkeit, Einzelhandel, Seniorenmobilität und Barrierefreiheit. Treffpunkt um 16.30 Uhr am Stadthaus. Donnerstag, 28. September, zweite Begehung mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendmobilität. Treffpunkt um 16.30 Uhr am Rathaus

November: Abschlussworkshop, Januar 2018: Abschlussbericht im Neuenburger Gemeinderat

Ansprechpartnerin: Nicole Fahrländer, Tel. 07631/791-120, E-Mail nicole.fahrlaender@neuenburg.de

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