Neuenburg Per App ganz fix zu mehr Mobilität

Alexander Anlicker

Mobilitätsstation: Ladestation und Ausleihmöglichkeit für E-Bikes beim Neuenburger Rathaus eingeweiht

Offiziell eingeweiht wurde am Donnerstag die Mobilitätsstation am Neuenburger Rathaus. Diese vereint eine Ladestation und Ausleihmöglichkeit für E-Bikes mit einer öffentlichen Toilettenanlage.

Neuenburg am Rhein - Die Radstation am Rathaus sei Teil des kommunalen Nahmobilitätskonzepts, erläuterte Neuenburgs Bürgermeister Joachim Schuster im Beisein von Vertretern des Gewerbe- und Tourismusvereins sowie des Gemeinderats. Sie sei Teil eines bunten Straußes an Themen, die im Zuge der Landesgartenschau 2022 weiter vorangetrieben werden. Ziel sei es unter anderem auch, die Menschen für Klima- und Umweltschutz zu sensibilisieren, sagte der Rathauschef. Er verwies zudem auf die in unmittelbarer Nähe, am Parkplatz Rebstraße, eingerichtete Ladesäule für Elektroautos.

Die Radstation besteht aus zwei überdachten Teilen. In einem Teil stehen derzeit vier E-Bikes beziehungsweise Pedelecs des international tätigen Anbieters „movelo“ zur Ausleihe zur Verfügung. Die Räder können über das Internet mittels einer App gebucht werden. Räder können für mehr als einen Tag ausgeliehen werden, müssen aber an der gleichen Station zurückgegeben werden. Eine Zukunftsperspektive bietet die Möglichkeit, mit Nachbargemeinden ein gemeinsames Verleihsystem aufzubauen, um den Kunden noch mehr Flexibilität zu bieten.

Im zweiten Bereich können private E-Bikes abgestellt und an einer Steckdose geladen werden (Ladekabel ist mitzubringen). Hier gibt es gleichzeitig Schließfächer, um Akku, Helm und Tasche einzuschließen. Die Radstation ist täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet.

Der Bürgermeister wies auf die Bedeutung des Radtourismus in der Stadt und der Region hin. Exemplarisch nannte er den gut ausgebauten Radweg entlang der Gemarkung von Grißheim nach Steinenstadt, aber auch den internationalen touristischen Rheinradweg. Er erinnerte zudem an die vor einigen Jahren mit den elsässischen Nachbargemeinden aufgelegte Karte „Radvergnügen am Rhein“.

Geplant ist zudem, die Mobilitätsstation am Rathaus durch weitere Bausteine am Bahnhof sowie im geplanten Parkhaus am Kronenrain zu ergänzen. Ferner wird auf dem Landesgartenschaugelände eine identische Mobilitätsstation gebaut.

273 000 Euro veranschlagt

Ergänzt wird die Radstation durch eine selbstreinigende und behindertengerechte öffentliche Toilette. Die Benutzung kostet 50 Cent und noch ist Kleingeld erforderlich. Der Bürgermeister versprach, eine Nachrüstung auf Kartenzahlung zu prüfen, setzen doch im Zuge der Corona-Pandemie immer mehr Menschen auf bargeldlose Zahlung.

Im Haushalt waren 273 000 Euro für die Mobilitätsstation veranschlagt, davon entfallen 136 000 Euro auf die Toilettenanlage und 137 000 Euro auf die Radstation.

Der Bürgermeister bedankte sich beim Energieversorger Badenova, der den Bau mit 90 000 Euro aus seinem Innovationsfonds unterstützt hat. Weitere 25 000 Euro kamen aus dem Landessanierungsprogramm „Ortsmitte III“.

„Ein vorbildhaftes Projekt, das einen grundlegenden Schritt in Richtung Mobilität der Zukunft legt und die Vorzüge dieser einer Vielzahl an neuen Nutzern aufzeigt und praktisch ermöglicht“, sagt Richard Tuth, Leiter des Innovationsfonds. Die Badenova führt jährlich drei Prozent des Unternehmensgewinns an den Fonds ab, der damit Klimaschutzprojekte fördert. Unter anderem wurde in der Zähringerstadt bereits eine Aquaponik-Anlage gefördert.

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