Neuenburg Rund 500 Arten leben im kalten und dunklen Grundwasser

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Der fast durchsichtige Ruderfußkrebs ist einer der Grundwasserbewohner. Quelle: Unbekannt

Ausstellung: Forscher bieten mit „Grundwasser lebt“ einen Einblick in die unbekannte Welt unter unseren Füßen

Neuenburg am Rhein (anl). Eintauchen in die Welt von Grottenolm, Höhlenschmerle und Höhlenkrebs können die Landsgartenschaubesucher in der Ausstellung „Grundwasser lebt“ im aquaponischen Gewächshaus auf dem Gelände des Neuenburger Anglervereins. Mit einem Joystick können die Besucher beispielsweise ein virtuelles Mini-U-Boot durch den Grundwasserstrom steuern und dabei die spannenden Lebewesen entdecken.

Ausstellungskuratorin Helga Zumkowski-Xylander hat es mit ihrem Team geschafft, ihre Faszination für die Bewohner dieser unbekannten Welt in den analogen und interaktiven Ausstellungstafeln deutlich zu machen.

„Biodiversität“ ist eines der Themen der Neuenburger Landesgartenschau. Daher passe die Ausstellung „Grundwasser lebt“ auch sehr gut dazu, sagte Neuenburgs Bürgermeister Joachim Schuster kürzlich bei der Ausstellungseröffnung. Immerhin befinde sich im Oberrheingraben einer der größten Grundwasserseen Europas und ein Hotspot, was die Artenvielfalt im Grundwasser angehe. Mit dem Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz. Dahinter verbirgt sich die im Jahr 1817 in Frankfurt gegründeten gemeinnützige Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Diese widmet sich den Bio- und Geowissenschaften und hat sich zur Aufgabe gemacht, die Forschungsergebnisse der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit zwischen Senckenberg dem Senckenberg Museum sowie den Universitäten Koblenz/Landau und Freiburg. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sowie der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert.

„Auf einer Landesgartenschau erwartet man etwas anderes als ,Grundwasserviecher’“, sagt Professor Willi Xylander vom Senckenberg Museum in Görlitz. Der Oberrheingraben sei der Ort mit der höchsten Biodiversität im Grundwasser in Europa, vielleicht sogar weltweit, berichtete er. Die Landesgartenschau habe auch den Auftrag, Bildung und Volksbildung anzubieten

Grundwasser tauche normalerweise nur in den Medien auf, wenn es Probleme gibt, sagte Staatssekretär Helmut Löwe von Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es gebe aber auch ein Leben im Grundwasser. Rund 500 Tierarten leben im Grundwasser, darunter sind 150 reine Grundwasserspezialisten, die sich an Dunkelheit und niedrige Temperaturen angepasst haben. „Wir wissen viel über das All, wenig über die Tiefsee und fast nichts über das Grundwasser“, sagte er bei der Eröffnung und verwies auf 100 laufende Forschungsprojekte mit 400 Partnern, die sich dem Thema Wasser widmen. Ein Teil der Fördermaßnahme „Nachhaltiges Grundwassermanagement“ beschäftige sich mit der Biologie des Grundwasers.

Dreiteilige Ausstellung

Die Ausstellung gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Wasserkreislauf der Erde und der Entstehung des Grundwassers. Der zweite Teil, „Lebensraum Grundwasser“, stellt die verschieden Grundwassertiere vor, wie Bodenschnecken, Höhlen- und Fluss- und Brunnenkrebs, aber auch Grottenolm und Höhlenschmerle. Der dritte Teil beschäftigt sich mit dem Umgang des Menschen mit dem Grundwasser.

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