Neujahrsempfang Grenzach-Wyhlen steht vor hohen Hürden, hat aber viel Potenzial

Rolf Rombach
Beim Neujahrsempfang waren der Festsaal und die Empore im Haus der Begegnung am Samstagabend sehr gut gefüllt. Foto: Rolf Rombach

Beim Neujahrsempfang bekennt sich Bürgermeister Tobias Benz nochmals zur Gemeinde: „Es gibt noch viel zu tun.“

Großen Andrang herrschte am Samstagabend beim traditionellen Neujahrsempfang der Gemeinde im Haus der Begegnung. Zu den knapp 300 Bürgern und Besuchern aus Politik, Industrie und Vereinen kamen noch bis zu 500 Zuschauer über das Internet hinzu, wie Pressesprecherin Stephanie Senn zufrieden zusammenfasste. Mit mehreren Kameras wurden professionelle Überblendungen und Einblendungen arrangiert, um die Künstler auf der Bühne ins rechte Bild zu setzen.

Benz: „Unsere Werte müssen verteidigt werden“

Bürgermeister Tobias Benz hob bereits in seiner Begrüßung hervor, dass die Weltlage mit kriegerischen Auseinandersetzungen mit multiplen Krisen behaftet sei. „Autokraten und Terroristen bekämpfen unsere Werte wie Pluralität, Demokratie, Meinungs- und Glaubensfreiheit. Wir müssen uns wehren, wenn wir Frieden, Freiheit und Demokratie bewahren möchten. Weniger Jammern und Fordern, dafür mehr Eigenverantwortung, gepaart mit Zusammenhalt, Zuversicht, Pragmatismus und Tatkraft – ich bin überzeugt, dass es uns dann gelingt, die Herausforderungen zu meistern.“

Entwicklungsgebiete mit Potenzial für die Gemeinde

Mit dem Neubaugebiet Kapellenbach-Ost, dem neuen Gewerbegebiet Fallberg-Nord, dem Solvay-Areal und dem „Rheinvorland-West“ (BASF) wisse die Gemeinde mehrere Bereiche zur städtebaulichen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung in ihren Grenzen. Für die beiden neuen Ortsmitten stehen im laufenden Jahr die nächsten Schritte an. Erfreut zeigte sich Benz über die erneute Aufstockung der Fördermittel aus dem städtebaulichen Erneuerungsprogramm von Bund und Land.

Angebote vom Krippenkind bis hochbetagtem Senior

Mit 26 betreuten Wohneinheiten sowie einer Tagespflege neben dem Haus der Begegnung werde dem demografischen Wandel Rechnung getragen und eine Lücke geschlossen. Der Um- und Ausbau der Lindenschule sowie die Entwicklung einer Zukunftskonzeption mit den konfessionellen Kitas brächten weitere Fortschritte, fasste der Bürgermeister zusammen.

Sein Bedauern äußerte er in diesem Zusammenhang über die fehlende Grund- und Anschlussfinanzierung zur Digitalisierung der Schulen. „Ganz zu schweigen von den Administrationskosten. Hier muss sich dringend etwas ändern!“

Dauerthema Finanzen führt zur Anhebung von Steuern

Seinen Bürgermeister-Kollegen aus dem Herzen sprach Tobias Benz mit Blick auf die Finanzierung der steigenden Pflichtaufgaben der Kommunen. „Wir sind an der finanziellen und personellen Belastungsgrenze angekommen. Allein mit Einsparungen lässt sich diese Lücke nicht kompensieren, weshalb für 2024 die Gewerbe- und die Grundsteuer erhöht werden mussten.“

Transformationsprozess bei Energiewende wird dauern

Zumindest in der Theorie ist der Landkreis Lörrach mit der kommunalen Wärmeplanung bereits vorangeschritten. „Die Umsetzung wird sich über Jahrzehnte erstrecken“, bremste Benz die Hoffnungen auf baldige Ergebnisse. Alleine für die Doppelgemeinde bewegten sich die Kosten im zweistelligen Millionenbereich. Sein Bedauern äußerte er, dass die Nord-Süd-Wasserstoff-Pipeline bei Karlsruhe gen Osten abknicke und der Hochrhein somit außer Acht gelassen werde. „Das hat fatale Auswirkungen auf unsere Industrie“, fasste er zusammen und warb daher um Anbindung an die elsässische Leitung bei Chalampé.

Über das Rahmenprogramm des Neujahrsemüpfangs berichten wir noch gesondert.

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