Neujahrsempfang in Langenau Ortsvorsteherin Brutschin tritt nicht mehr an

hs / mm
Auch die Kinder steuerten etwas zum Programm des Neujahrsempfangs bei. Foto: Holger Schlicht

Eva Brutschin steht bei der kommenden Wahl nicht mehr als Ortsvorsteherin von Enkenstein zur Verfügung. Das kündigte sie beim Neujahrsempfang in der Löwenzahnhalle in Langenau an.

Das kündigte sie beim Neujahrsempfang in der Löwenzahnhalle in Langenau an. Zu diesem waren so viele Gäste gekommen, dass die Stühle nicht für alle reichten. Als ausschlaggebenden Grund für ihren Rückzug nannte Brutschin die Anfeindungen, die sie wegen der Bypass-Baustelle erlebt habe. Dabei habe sie darauf gar keinen Einfluss gehabt, sagte Brutschin im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie bekleidet das Amt seit 2014.

Rücken gestärkt

Bei ihrer Ankündigung bleibe sie, auch wenn Bürgermeister Dirk Harscher ihr bei dem Empfang den Rücken gestärkt habe. Denn es sei auch Zeit, jetzt Jüngere machen zu lassen. Immerhin sei sie nun nah am Rentenalter. In Enkenstein hätten sich zuletzt jüngere Familien niedergelassen. Diese sollten die Chance ergreifen und Verantwortung übernehmen, wenn nicht als Ortsvorsteher, so doch im Ortschaftsrat.

Es sei im vergangenen Jahr insbesondere beim Hochwasserschutz viel erreicht worden, sagte Brutschin. Sie hoffe, dass die Arbeiten noch in ihrer Amtszeit abgeschlossen werden. Außerdem sei das Rathaus ausgeräumt worden, sodass die Stadt es nun verkaufen könne. Als Ausgleich gibt es einen Anbau an die Maiberghalle, der bereits bezogen sei.

Großes Engagement

Harscher, betonte am Ende seiner Rede nochmals ausdrücklich seine gute Zusammenarbeit mit Brutschin, lobte ihr großes Engagement und betonte, dass er sich sehr freuen würde, wenn sie es sich noch einmal überlegen und ihre Arbeit als Ortsvorsteherin weiterführen würde.

Langenaus Ortsvorsteher Walter Würger ging darauf ein, was sich im Ort alles getan hatte. Die meisten Häuser im Baugebiet Stalten seien gebaut und die ersten Wohnungen bezogen worden. Die Auswertung des neuen Verkehrsmessgerätes habe einen Durchschnittswert von 6564 Fahrzeugen ergeben, die pro Tag durch das Dorf fahren. In der Spitze seien es aber auch schon mal 8500.

Die Bauarbeiten an der Landesstraße 139 starteten im Oktober. Gebaut werden eine Querungshilfe, eine barrierefreie Bushaltestelle und ein Wartehaus. Dies und weitere Projekte wie die Hochwasserschutzplanung und der Umbau der WC-Anlagen in der Löwenzahnhalle oder die Sanierung der Talstraße stehen noch an.

Rückblick auf Jubiläum

Besonders begeistert zeigte sich Würger von der engagierten Hilfe von Bürgern und Vereinen bei der 150-Jahr-Feier der Feuerwehr. „Das zeigt mir, dass wir in unserem Dorf eine intakte Gemeinschaft haben“, sagte Würger. Sportlich ist Langenau mit dem Tennisverein, der Turnerschaft und den Triathleten gut aufgestellt. Vor allem letztere seien ein Aushängeschild für Langenau und nun auch Nachwuchs-Stützpunkt für talentierte Jugendliche in Baden-Württemberg.

Weniger positiv sei die Auflösung des Gesang- und Musikvereins. Corona habe hier auch noch die letzte Hoffnung geraubt, so Würger.

Vielleicht besteht aber doch noch Hoffnung auf gesanglichen Nachwuchs, denn im Laufe der Feier enterten die Kinder der Grundschule die Bühne und wünschten allen Bürgern ein gesundes neues Jahr in Liedform. Bunt wurde es, als die Kinder der Kita mit farbigen Gewändern, Kopfbändern und Trommeln auf die Bühne drängten und mit vollem Einsatz sangen und trommelten. Mario Stracuzzi sang und spielte „Hallelujah“ von Leonard Cohen.

Aktuelle Krisen

Bürgermeister Dirk Harscher sprach die aktuellen Krisen an, sparte nicht mit Kritik an der derzeitigen politischen Führung Deutschlands und betonte die Bedeutung des Zusammenhalts in der Gesellschaft. Zwischendurch sorgte er für etwas Irritation, als er er aus Versehen einen Demokratieabbau anstatt eines Bürokratieabbaus forderte. Als Zuhörer ihn darauf aufmerksam machten, konterte er geschickt: „Ich wollte nur schauen, ob sie noch wach sind“.

Für den Tennisclub gab Sasa Trovic, einen Einblick in seine Arbeit und die Zusammenarbeit mit engagierten Bürgern und Sportlern.

„Alles geschehe in Liebe“ war das Credo von Pfarrer Martin Schmitthenner von der evangelischen Kirche. Sei es die Liebe zum Sport, die Liebe zum Partner oder der Familie oder die Nächstenliebe. „Ohne die Liebe fehlt das Wichtigste in dieser Welt und wenn jede Handlung auf Liebe gründen würde, wäre dies eine bessere Welt“.

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