Oberes Wiesental Tourismus kommt wieder in Fahrt

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Die Tourismuszahlen für 2022 steigen an, sind aber noch unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Foto: Klaus Hansen /Klaus Hansen

Nach zwei Jahren, die von der Corona- Pandemie geprägt waren, verzeichnet die Schwarzwaldregion Belchen für das Jahr 2022 erstmals wieder einen Anstieg bei den Ankunfts- und Übernachtungszahlen.

Im Vergleich zu 2021 stieg die Zahl der Ankünfte von 19 786 auf 29 502 (+49 Prozent). Bei den Übernachtungszahlen verzeichnet die Schwarzwaldregion Belchen ein Plus von 32 Prozent (von 67 304 auf 88 836). Trotzdem befindet man sich laut Schwarzwaldregion Belchen bei den Übernachtungen noch rund 14 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019, in dem 103 195 Übernachtungen in den neun Mitgliedsgemeinden des Gemeindeverwaltungsverband Schönau (GVV) gezählt wurden. Bei den Ankünften sind es noch rund 21 Prozent, die im Vergleich zu 2019 fehlen.

Reisen als Grundbedürfnis

Im ersten Jahr ganz ohne Lockdown und mit nur wenigen Einschränkungen setzte sich die Erholung der Branche also fort, die Inflation und die steigenden Energiepreise durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine machen sich aber auch an der Südseite des Belchens bemerkbar.

„Der Tourismus befindet sich im Grunde genommen seit fast drei Jahren ununterbrochen im Krisenmodus. Die Erwartung, dass wir auf einen Schlag wieder an das Niveau von 2019 ’rankommen werden, hatten wir dadurch im Laufe der letzten Monate auch nicht. Die Lust auf das Reisen ist zwar aktuell auch weiterhin ungebrochen, jedoch hoffen wir nicht, dass der Urlaub in Zukunft zum Luxusgut wird. Zwar zeigen Umfragen, dass sich die Deutschen einschränken wollen, die Bereitschaft, Geld für Reisen auszugeben, ist aktuell wohl aber weiterhin gegeben. Reisen ist nach wie vor ein Grundbedürfnis“, so Matthias Kupferschmidt von der Schwarzwaldregion Belchen.

Die Qualität entscheidet

Insbesondere die Anbieterseite mit einer sinkenden Anzahl an Beherbergungs-und Gastronomiebetriebe bereitet aber Sorge. Kupferschmidt gibt dennoch zu bedenken: „Unterm Strich ist immer die Qualität entscheiden, weshalb mit dieser den Problemen entgegengewirkt werden kann. Ganz nach dem ’Motto weniger kann auch manchmal mehr sein’.“

Die europaweiten Lockerungen der Corona-Maßnahmen spiegeln sich auch in der Herkunft der Gäste wieder. Nachdem der Anteil der ausländischen Gäste 2020 und 2021 spürbar gesunken war, stieg dieser im Jahr 2022 wieder auf 17,24 Prozent, liegt damit aber noch unter dem Vor-Corona-Niveau von durchschnittlich rund 22,5 Prozent.

Bei den ausländischen Gästen entfielen die meisten Übernachtungen auf Urlauber aus der Schweiz (29,39 Prozent), aus den Niederlanden (24,07 Prozent) und aus Frankreich (6,66 Prozent).

Im Inlandstourismus spielen weiterhin Baden-Württemberg (52,43 Prozent),die angrenzenden Bundesländer Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz (15,61 Prozent) sowie Nordrhein-Westfallen (10,13 Prozent) eine wichtige Rolle.

Die Zahlen

Die Übernachtungsdauer lag im Jahr 2022 bei 3,01 Nächten und somit über der der Jahre 2015 bis 2020 (zwischen 2,98 und 2,74 Nächten). Im Vergleich zu 2021 nahm sie um 0,39 ab.

Die Übernachtungszahlen 2022: Schwarzwaldregion Belchen gesamt: 88 836 (+31,98 Prozent), Aitern 24 718 (+ 29,58 Prozent), Böllen 1130 (+53,95 Prozent), Fröhnd 10 553 (+10,15 Prozent), Schönau 16 216 (+59,45 Prozent), Schönenberg 4532 (+143,66 Prozent), Tunau 1973 (+41,02 Prozent), Utzenfeld 1444 (+19,83 Prozent), Wembach 926 (-28,27 Prozent), Wieden 27 344 (+24,36 Prozent).

Die Ankunftszahlen 2022: Schwarzwaldregion Belchen gesamt: 29 502 (+ 49,11 Prozent), Aitern 9003 (+50,28 Prozent), Böllen 154 (+30,50 Prozent), Fröhnd 2687 (+ 57,78 Prozent), Schönau 5341 (+47,42 Prozent), Schönenberg 1219 (+175,09 Prozent), Tunau 645 (+69,73 Prozent), Utzenfeld 667 (+43,44 Prozent), Wembach 80 (-16,67 Prozent), Wieden 9706 (+39,29 Prozent).

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