Ökumenisch-internationales Treffen: Glaube verbindet über Grenzen hinweg - Kleines Wiesental

Ökumenisch-internationales Treffen Glaube verbindet über Grenzen hinweg

Christoph Schennen 05.04.2024 - 19:00 Uhr

Christen aus dem Kleinen Wiesental, dem brandenburgischen Teltow und dem englischen Whitstable diskutierten in dieser Woche über ihren Glauben und die Zukunft ihrer Kirche.

Vertreter der evangelischen Kirchengemeinden aus dem Kleinen Wiesental und Teltow (Brandenburg) sowie aus der anglikanischen und der evangelisch-methodistischen Kirche aus Whitstable (England) haben sich in den letzten Tagen in Tegernau über Fragen des Glaubens ausgetauscht. „Es ist eine große ökumenische Gemeinschaft, die sich hier begegnet“, sagt Ernst Herold, der das Treffen mitorganisiert hat.

„Eine tolle Erfahrung“

Der Austausch zwischen Ost und West sei eine „tolle Erfahrung“, die man in der eigenen Gemeinde nicht machen könne. Die Verbindung nach Brandenburg wurde laut Herold vor mehr als 50 Jahren verknüpft, die binationale Partnerschaft nach England existiert seit mehr als 40 Jahren.

Martin Bindemann, Diakon in Teltow, findet es gut, dass der Austausch von Institutionen organisiert werde; auf diese Weise könne er auch dann fortgeführt werden, wenn einzelne Personen ausscheiden.

Ostertraditionen im Fokus

Am Donnerstag beschäftigten sich die Christen mit den Ostertraditionen in den Gemeinden. Sie wurden mittels gebastelten Modellen – im Einsatz dabei unter anderem Bücher, Pflanzen und Papprollen – veranschaulicht. Am Freitag stellte Bürgermeister Gerd Schönbett den Gästen die Gemeinde Kleines Wiesental vor, ehe die Seniorenbeauftragte Melanie Mühlhäuser das Projekt „Im Tal leben – im Tal bleiben“ erläuterte, das einen hohen Zuspruch von der älteren Bevölkerung erfahre.

Pfarrer Christian Rave, der sich sehr für die Finanzierung des Projekts eingesetzt hat, mahnte, die evangelische Kirche dürfe ihren Fokus nicht ausschließlich auf die Jugendarbeit legen, nach dem Motto „Wenn wir die Jugend gewinnen, geht es weiter mit der Kirche“. Würden die Älteren vergessen, hätte das Auswirkungen auf die ganze Familie, warne er.

Ausflug und Gottedienst

Vor Melanie Mühlhäusers Vortrag wurden zwei Lieder gesungen und es gab es einen geistigen Impuls von Pfarrer Rave. Er spendete den Gläubigen auch seinen Segen: „Segne die Gemeinschaft dieser Tage und bring uns am Ende heim zu Dir“, so der Pfarrer. Am Freitagnachmittag besuchten die circa 35 Männer und Frauen das Schloss Bürgeln, den heutigen Samstag verbringen die Gäste in ihren Gastfamilien, ehe das freundschaftliche Treffen am Abend mit einem Gottesdienst in Gresgen seinen Abschluss finden soll.

Ernst Herold wünscht sich, dass auch Jugendliche am Austausch teilnehmen. Aufgrund unterschiedlicher Ferienzeiten in den verschiedenen (Bundes-)ländern sei das aber nicht einfach. Dennoch gab er der Hoffnung Ausdruck, dass zum Treffen im nächsten Jahr wieder mehr junge Leute kommen.