^ Pop Up Gallery Schopfheim: 20 Künstler stellen aus - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

Pop Up Gallery Schopfheim 20 Künstler stellen aus

Jürgen Scharf
Ein Benefizkonzert im Rahmen der zweiten Ausstellung in der Pop Up Gallery gab der Maler und Sänger Bernd Schwär, begleitet von Tony Illenberger. Foto: Jürgen Scharf

Die zweite Ausstellung in der Schopfheimer Pop Up Gallery versammelt Malerei, Fotografie und Skulpturen von 20 Künstlern. Initiator Dieter Korb hat dafür auch Werke einiger bereits vertrauter Namen in die Markgrafenstadt geholt.

„Und in 50 Jahren ist alles vorbei“, heißt es in dem Couplet von Otto Reutter, das Bernd Schwär bei dem Benefizkonzert am Freitag in der Pop Up Gallery singt.

Noch lange nicht vorbei ist es mit der Schopfheimer Ausgabe der temporären Künstlergalerie von Dieter Korb. Die zweite Ausstellung läuft noch bis Ende des Jahres. Die dritte und wahrscheinlich letzte folgt im Januar, bevor Korb seine Zelte im Frühjahr wieder in Lörrach aufstellt.

Für Galerist und Künstler Dieter Korb reiht sich die Pop Up Gallery in der Hebelstraße gut in die Reihe seiner bisherigen Ausstellungsräume in Lörrach und Weil am Rhein. Die in der Markgrafenstadt sind sehr ansprechend, liegen im Zentrum, haben also ihre Vorteile und ihren Reiz. „Jede einzelne Gallery hat ihren Charme“, so Korb, der die Schopfheimer Räumlichkeiten sehr gut findet.

Regional, überregional und international

Attraktiv ist diese Präsentation mit gut 20 Künstlern wieder gestaltet. Ein paar Namen kennt man schon von der Vorgängerschau. Erneut setzt Korb sein erklärtes Konzept mit einem Drittel regionalen, einem Drittel überregionalen und einem Drittel internationalen Künstlern fort.

Neues sieht man von Hisam Rustaqi, einem Flüchtling aus Afghanistan, Kunstmaler und Ausnahmekünstler, dem sich der Galerist angenommen hat und ihn fördert.

Rustaqi war in St. Petersburg Restaurator in der berühmten Eremitage, wo er Kunstwerke renovierte; als er in seine Heimat zurückkehrte, malte er nicht „religionsgerecht“ und musste um sein Leben fürchten. Viele seine Bilder haben die Taliban beschlagnahmt und verbrannt, einige konnte er bei seiner Flucht retten. Von Rustaqi, der jetzt in Lörrach lebt, kann man naturgetreue, detailgenaue, realistische Malerei von Figuren, Landschaft und ländlichen Motiven bewundern.

Bernd Schwär gibt ein Benefizkonzert

Zu den internationalen Künstlern zählt auch die im Raum Freiburg lebende Chinesin Yaling Wang, von der man mystische Bilder mit legendenartigen Erzählungen, Musizierenden und traditionellen Sujets sieht.

Der aus Ghana stammende und seit einigen Jahren in Wehr lebende Anthony Agbovi malt hintergründige und zeitkritische Bilder mit afrikanischem Hintergrund, darunter eine Ansammlung von Menschen, die wie Marionetten an Schnüren hängen.

Bernd Schwär, der Maler, der auch singt und der sein Ständchen mit deutschen Chansons und Liebesliedern, begleitet von Tony Illenberger am Klavier, zugunsten des Waisenhauses mit Schule in Kathmandu (Nepal) gab, zeichnet sehr souverän und versieht seine Zeichnungen meist mit einem Gedicht.

Ein neues Gesicht in der Gallery ist Karin Volz mit ihren originellen Bildern von Fischen mit Schwimmreifen, Booten, Häusern und Frauen in Badekleidern, in denen die Rheinfelder Malerin augenzwinkernd auf die naive Kunst Bezug nimmt.

Im Schaufenster entdeckt man Fundstücke mit Gold beschichtet von Helmut Hruschka, der auch surrealistische Gemälde malt. Wenige Künstler, so sagt Galerist Korb, gibt es, die so exakt malen können wie Hruschka.

Mit Ludger A. Rothkopf, Agnes Sauer und dem Fotografen Peter Schüßler sind auch drei Schopfheimer Kunstschaffende mit bemerkenswerten Arbeiten gut vertreten.

Galerist Dieter Korb stellt auch selbst aus

Schon in der großzügigen Fensterfront lädt ein Frauenakt und eine weibliche Figurengruppe der Berner Plastikerin Christina Räber ein, die Ausstellung zu besuchen. In den Innenräumen setzt sich Räbers Skulpturenkabinett fort mit figürlichen Objekten, Abdrücken in Steinguss nach Bronze-Urskulpturen.

Einige Namen wie Petra Heck (Adelhausen) und Georges Bornschlegl (Inzlingen) sind einem schon vertraut von der ersten Werkschau. Sie haben neue Arbeiten mitgebracht.

Auch der Galerist selbst steuert markante neue Werke bei. Dieses Mal hat er in Anlehnung an das Bauhaus, aber frei interpretierend, eine Bodeninstallation mit 21 Bildern ausgelegt. Ferner zeigt er kleine Bauhaus-Skulpturen mit figürlicher Anmutung, bestehend aus den Elementen Quadrat, Rechteck, Dreieck und Kreis und gespritzt in den Originalfarben des Bauhauses.

Gerade Korbs eigene Kreationen sind mit ihren frischen Farben Hingucker und kommen gut an.

Die Pop Up Gallery ist bis zum 30. Dezember geöffnet, und zwar dienstags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr, freitags von 12 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 16 Uhr.

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