Positive Entwicklung ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise
Rechnet man die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel heraus, ergibt sich für April den Berechnungen der Wiesbadener Statistiker zufolge eine Kerninflation von 3,0 Prozent nach 3,3 Prozent im März 2024 sowie 3,4 Prozent im Januar und Februar.
"Aus Verbrauchersicht bleibt die Inflation im grünen Bereich", folgerte der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater. Die extrem hohen Inflationsraten aus den vergangenen zwei Jahren seien Geschichte. "Solange es nicht wieder zu neuen geopolitischen Spannungen kommt, welche die internationalen Lieferketten bedrohen, bleibt das Inflationsumfeld entspannt."
Die weitere Beruhigung bei der Kernrate in Europas größter Volkswirtschaft Deutschland mache für die Europäische Zentralbank (EZB) den Weg für eine Zinssenkung im Juni frei, meint Kater. Die Euro-Währungshüter streben für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Angesichts der schwächelnden Konjunktur hatten sich in den vergangenen Monaten Forderungen gemehrt, die Zinsen nach der beispiellosen Serie von Erhöhungen im Kampf gegen die zeitweise extrem hohe Inflation wieder zu senken.