Der Fan-Faktor: Wer den Red Bull von Verstappen oder den Mercedes von Hamilton ganz nahe sehen will, muss dafür zwar hunderte Euro zahlen, bekommt aber immerhin ein fast einmaliges Erlebnis. Die Zuschauer schätzen die besondere Nähe zur Strecke, es sind nur wenige Meter bis zum Asphalt. Das gibt*s in dieser Form durch die Sicherheitsvorkehrungen auf klassischen Pisten nirgendwo sonst. Auch ungewöhnlich: Die Zuschauer können die Strecke am Abend selbst ablaufen, sie bleibt nicht das ganze Wochenende gesperrt.
Kontra
Die Langeweile: Das größte Problem für die Zukunft des Grand Prix in Monaco ist die am Renntag fehlende Spannung. Auf der mit 3,337 Kilometern kürzesten Strecke der Saison ist das Überholen auf einem schmalen Asphaltband kaum möglich. Das liegt nicht nur an immer breiteren Autos, sondern auch am Unwillen der Veranstalter, etwas zu ändern. Anpassungen am Kurs scheinen umsetzbar. So bestünde die Möglichkeit, im Bereich des berühmten Schwimmbads eine Zone zum leichteren Überholen zu konzipieren, doch das wurde bislang immer abgelehnt. Und so gewinnt meist der, der auf Startplatz eins steht.
Der Rennkalender: Die Formel 1 ist auf Expansionskurs. Die Bewerber für neue WM-Läufe drängen mit viel Geld in den Markt, alte müssen ihren Platz verteidigen. Monaco genoss in der Vergangenheit finanzielle Vorteile, zahlte deutlich weniger Antrittsgeld als andere Orte. "Monaco ist wegen seines Erbes und seiner Geschichte dabei. Das ist alles", hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner gesagt: "Auch das Kronjuwel muss mit der Zeit gehen. Wenn man stehen bleibt, geht man rückwärts." Es ist nicht ausgeschlossen, dass Monaco seinen Platz im Rennkalender verliert, denkbar ist aber auch, dass es ab 2026 nur noch alle zwei Jahre einen Grand Prix geben könnte.