Übergabe erfolgreich: Der neue, junge Vorsitzende der Weide- und Forstgemeinschaft Raich, Florian Schmidt, führte zielstrebig durch die Hauptversammlung im Gasthaus Adler in Ried.
Nach der Begrüßung leitete Schmidt zügig über zu seinem Bericht über das vergangene Jahr, der knapp ausfiel und vor allem versicherungstechnische Aspekte ansprach. Er dankte seinem Vorstandsteam und für das Vertrauen aller Mitglieder.
Schriftführerin Marion Meyer erwähnte die drei Vorstandssitzungen und ging insbesondere auf die neu angeschaffte mobile Schlachtbox ein. Neben der Mulchraupe ist die Box ein weiteres Gerät, das für das gesamte Kleine Wiesental angeschafft wurde und von allen genutzt werden kann.
Diese Betäubungsbox habe sich für die Schlachtungen der Rinder bereits bewährt – mit Blick auf die Sicherheit ebenso wie auf das Tierwohl, machte Meyer deutlich. Die Rinder werden in der Box ruhig gestellt, sicher betäubt und dann direkt im Schlachthaus ausgeladen, wo der Ausblutungs- und Zerlegungsvorgang beginnt. Reservierungen nimmt Landwirt Heiko Ziegler aus Elbenschwand entgegen. Die fälligen Gebühren werden zum Erhalt der regionalen Schlachthäuser verwendet.
Diskutiert wurde unter anderem über das Unterstellen von Geräten in der Lindenhalle. Einhellig waren die Anwesenden der Meinung, dass Gebühren pro Quadratmeter Stellfläche und Jahr gezahlt werden sollten. Die Gebühr für nicht-landwirtschaftliche Geräte, Anhänger und ähnliches soll höher liegen als für landwirtschaftlich genutzte. Die Vorstandschaft behält sich vor, Absagen zu erteilen.
Rechner Günter Andris konnte von einem zufriedenstellenden Kassenstand berichten. Nach sorgfältiger Abwägung unterschiedlicher Güllefass-Varianten entschied sich die Versammlung für ein Vakuum-Fass. Die Gemeinde gewährt einen Zuschuss.
Die Bauernproteste wurden und werden auch von den Landwirten im Kleinen Wiesental befürwortet und unterstützt, wurde auf der Versammlung deutlich gemacht. Florian Schmidt und weitere Bauern nahmen an mehreren Traktorfahrten teil. Auf der Wacht entzündeten die Kleinwiesentäler Landwirte ein Mahnfeuer, zu dem sich rund 200 Traktoren, auch von auswärts, einfanden; ebenso weitere Personen, die den Landwirten ihre Unterstützung ausdrückten. Der Erlös von Getränken und Würstchen wurde an krebskranke Kinder gespendet. Man könne nur hoffen, dass die von der Politik versprochenen Erleichterungen, etwa die bürokratischen Vorgaben betreffend, bald umgesetzt werden, machten die Anwesenden deutlich.
Abschließend dankte der zweite Vorsitzende Manfred Georg dem langjährigen Vorsitzenden Benedikt Schmidt für die geleistete Arbeit und überreichte ein Geschenk. Schmidt blickte auf 18 Jahre zurück, in denen sich viel verändert habe und man sich an neue Gegebenheiten habe anpassen müssen. In bester Erinnerung behalte er das Miteinander, das nötig sei, um die Herausforderungen zu stemmen. Erfreut zeigte er sich darüber, dass sein Sohn Florian den landwirtschaftlichen Betrieb weiterführt und den Vorsitz in der Weide- und Forstgemeinschaft übernommen hat.
