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Reitsport, CHI Basel Mit Grazie aus dem Schatten treten

Michael Hundt
Kathrin Meyer reitet auf San Classico S ihre Kür. Foto: Michael Hundt

Beim Reitturnier CHI Classics in Basel waren in diesem Jahr erstmals die Voltigierer zu Gast – und dann gleich mit ihrem Weltcup-Finale. Mit Kathrin Meyer und Janik Heiland siegten beim letzten Wettkampf der Saison zwei Deutsche in den Einzelkonkurrenzen.

Dressurreiten und Voltigieren haben auf der internationalen Bühne eins gemeinsam: Deutsche Reiterinnen und Reiter prägen das Bild in der Weltspitze erheblich mit. Doch im Gegensatz zum Dressurreiten, das immerhin olympische Sportart ist, fristet das Voltigieren zumindest in der breiten Öffentlichkeit eher ein Schattendasein. Dabei sind die sportlichen Leistungen ebenso künstlerisch wertvoll und anmutig anzusehen. Das zeigten nicht nur Kathrin Meyer und Janik Heiland beim Weltcup-Finale in Basel, sondern die gesamte deutsche Voltigier-Equipe.

Voltigieren ein einmaliges Rahmenprogramm

Der Auftritt der Voltigierer beim diesjährigen CHI Classics in Basel war wohl nur ein einmaliger Auftritt. Im nächsten Jahr wird das Weltcup-Finale der Voltigierer gemeinsam mit den Finals der Springreiter und der Dressurreiter vom 2. bis 6. April in Basel ausgetragen. Daher wird es beim nächsten CHI in der St. Jakobshalle keinen Voltigier-Wettbewerb geben. Stattdessen soll die Dressur ausgeweitet werden.

Große Kulisse beim Weltcup-Finale

Nicht immer treten die Voltigierer vor so großen Kulissen wie am Wochenende in Basel auf. Und auch das mediale Interesse ist im Vergleich zu den anderen Reitsportdisziplinen eher gering. „Wir sind halt keine olympische Sportart“, bedauerte Kathrin Meyer, die mit ihrem Sieg in der St. Jakobshalle den Titel vom Vorjahr verteidigte. Nach der ersten Runde am Freitagnachmittag hatte mit Alina Roß ebenfalls eine Deutsche in Führung gelegen. Doch bei der Kür am Sonntagmorgen zeigte Meyer dann, dass sie mit ihrer Mutter Sonja an der Longe und ihrem 17-jährigen Oldenburger San Classico S ein eingespieltes Team ist. Bereits im August hatte Meyer angefangen, die Kür einzustudieren, bezeichnet ihr Konzept als „Herzensprojekt“, auf das die Reiterin stolz war, dass es so gut geklappt hat.

Bei den Herren feierte Titelverteidiger Jannik Heiland mit seinem Pferd Dark Beluga und Barbara Rosiny an der Führungsleine einen Start-Ziel-Sieg. Mit 21 Jahren hat Dark Beluga bereits ein mehr als stolzes Alter erreicht. Aber es reichte immer noch für die beste Pferde-Note. „Er ist das Pferd meines Lebens“, freute sich Heiland über den Auftritt seines vierbeinigen Partners im Zirkel.

Beim Voltigieren fließen vier Elemente in die Wertung ein: das Pferd und der Longenführer, die technischen Elemente auf und um das Pferd, der Gesamteindruck sowie die Ausführung der Kür.

Dass Voltigieren beim CHI einem großen Publikum präsentiert wurde, war für Heiland ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. „Voltigieren wurde eine lange Zeit immer nur als eine Vorstufe zum Reiten gesehen. Das ist jetzt in einer Veränderung“, freut sich der Sieger. Dass vergangenes Jahr in Omaha und im kommenden Jahr in Basel die Weltcupfinals zusammen stattfanden und stattfinden werden, würde in die richtige Richtung gehen. „Es ist aber ein langer Prozess, der Zeit braucht.“

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