Zur Hälfte neu, zur Hälfte Bewährtes
Die Arrangements mit Bandbegleitung, zur Hälfte neu einstudierte Lieder, zur anderen Hälfte Bewährtes aus dem Repertoire, sorgten für das musikalische I-Tüpfelchen. Es gab nur wenige reine A-cappella-Stücke wie die südafrikanische Zulu-Hymne „Siyahamba“, ein populäres Protest- und Befreiungslied. Das meiste wurde von den vier bewährten Musikern Hendrik Rekers am E-Piano, Uli Pfleiderer an der Gitarre, Hubert Donkel am E-Bass und Hubert Kretschmer am Schlagzeug mit rhythmischem Drive begleitet. In einigen Stücken wurde der Chor zudem von zehn jungen Sängerinnen des Jugendchor (Leitung: Monika Reichert) verstärkt. In dem gern und immer wieder gesungenen „Africa“ betätigten sich die 70 Sängerinnen und Sänger als gänzlich unschamanische Regenmacher. Das 40 Jahre alte Lied von Toto, das in die sommerliche Hitze passt, beschreibt den Regen als Segensbringer – heute wieder aktuell zum Klimawandel. Gerade, als die Chorleute geräuschvoll den Regen nachahmen mit Händereiben, Fingerschnipsen und Körperperkussion, beginnt es draußen mächtig zu prasseln: perfektes Timing für diesen Song, der immer wieder suggestive Wirkung zeigt.
Neben schwungvollen Titeln mit schmissigem Sound wie „Cantar“, die auch mit entsprechender Choreografie präsentiert wurden, fanden sich im abwechslungsreichen Programmaufbau auch ruhigere, besinnlichere Stücke. Etwa das Friedenslied von Peter Schindler („Frieden ist...“) mit dem Refrain „So ein kleines Wort, so ein großer Sinn“: ein religiös-hymnisches Poplied. In eine ähnliche Anti-Kriegs-Richtung ging vom Inhalt her der Song „From a distance“, in dem aus der Entfernung eine Welt beschrieben wird, die ohne Bomben, Gewehre und Hunger auskommt. Auch ein älteres Lied, das aber wieder zur Weltlage passt.