Rettungswesen Frey fordert Gleichbehandlung

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Rettungswachenleiter Mario Huonker, Notfallsanitäter-Schülerin Sarah Strack, Grünen-Landtagsabgeordneter Josha Frey und Daniel Hierholzer, Leiter des Rettungsdienstes (von links). Foto: Josha Frey / Malteser

Grünen-Abgeordneter zu Besuch bei den Maltesern in Schopfheim.

Anlässlich der Diskussion um Hilfsfristen für Rettungsdienste im Landkreis Lörrach besuchte Grünen-Landtagsabgeordneter Josha Frey die Rettungswache Schopfheim, die gemeinsam mit der in Brombach vom Malteser Hilfsdienst betrieben wird, heißt es in einer Mitteilung Freys.

Einhaltung der Hilfsfristen ist ein Thema

Mit dem Leiter des Rettungsdienstes, Daniel Hierholzer, und Rettungswachenleiter Mario Huonker erörterte Josha Frey den in den vergangenen Jahren immer weiter gesunkenen Einhaltungsgrad der Hilfsfristen im Landkreis, der bei 87,1 Prozent im Jahr 2021 lag –und dies, obwohl die Anzahl der Vollzeitkräfte im Rettungsdienstbereich von 95 auf 101 Personen gestiegen sei, wie eine Anfrage Freys beim Innenministerium ergab.

„Die Fachkräftegewinnung ist zwar eine echte Herausforderung in der Grenzregion zur Schweiz, doch versuchen wir, durch jährlich 15 Auszubildende im Bezirk Schwarzwald-Oberrhein neue und motivierte Mitarbeiter zu gewinnen,“ so Daniel Hierholzer. „Was allerdings die Motivation stark mindert, sind die ständig steigenden Zahlen der nicht für den Rettungsdienst bestimmten Einsätze.“

Bagatelleinsätze: „Das beobachten wir mit Sorge“

Jedes nicht indizierte Hilfeersuchen, jeder Bagatelleinsatz steigere die Nachfrage und somit den Bedarf an Rettungsmitteln. Aufgrund der hohen Auslastung stehe hoch qualifiziertes Personal regelmäßig für die zeitkritischen Notfälle nicht im vorgegebenen Zeitfenster zur Verfügung. „Das beobachten wir mit Sorge.“ Um Mitarbeiter zu halten, sei es förderlich, wenn der Staat für die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen sorge.

Für Josha Frey ist es unverständlich, warum die bereits bekannten Anpassungsbedarfe, wie zum Beispiel neue Rettungswachen im ländlichen Raum, nicht sofort angegangen werden, obwohl das Ministerium diese für den Landkreis im März gegenüber dem Abgeordneten anerkannt habe.

Der Bereichsausschuss und die dafür zuständige Rechtsaufsicht im Landratsamt Lörrach seien dringend angehalten, die Einhaltung der Landesverfassung wiederherzustellen, so Frey, und zwar dort, wo die Förderung „gleichwertiger Lebensverhältnisse“ verankert sei. „Jeder weitere Monat des Wartens schadet der Gesundheit der Menschen im Landkreis Lörrach, was niemandes Absicht sein kann“, so der Grünen-Abgeordnete. „Menschen im ländlichen Raum müssen im Rettungswesen gleichbehandelt werden wie in der Stadt.“

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