Rheinfelden Absage an weiteren Zweckverband

(mv)
Bei der Kläranlage in Schwörstadt laufen die „Fäden“ zusammen. Foto: Heinz Vollmar

Abwasserzweckverband: Phosphorrückgewinnung soll stattdessen über den freien Markt erfolgen.

Rheinfelden/Schwörstadt - Die aufgrund der Novellierung des Düngerechts 2019 und der neuen Klärschlammverordnung geforderte Phosphorrückgewinnung soll für den Abwasserzweckverband Rheinfelden/Schwörstadt unter wirtschaftlichen Aspekten über den freien Markt erfolgen. Eine Mitgliedschaft in einem neu zu gründenden Zweckverband Klärschlammverwertung Südbaden wird nicht in Erwägung gezogen.

Einen entsprechenden Beschluss fasste der Abwasserzweckverband in öffentlicher Sitzung auf dem Areal der Kläranlage Schwörstadt.

Auf die bis zum Jahr 2029 geforderte Phosphorrückgewinnung aus den Klärschlämmen der Kläranlagen gingen bei der Sitzung zuvor Betriebsleiter Jürgen Nass sowie Tobias Obert und Monika Marx von der Geschäftsstelle des Abwasserzweckverbandes ein. Sie dokumentierten anhand von Filmen die Bedeutung der Phosphorrückgewinnung aus den Klärschlämmen und die gesetzlichen Grundlagen. Bilanzierend wurde festgestellt, dass es „ohne Phosphor kein Leben gibt.“ Daher sei es umso wichtiger, Phosphor in Form von Dünger wieder auf die Felder zu bringen.

Im weiteren Verlauf ihres Vortrages gingen die beiden Referenten auf die Vor- und Nachteile einer Mitgliedschaft im neu zu gründenden Zweckverband Südbaden beziehungsweise einer Orientierung auf dem freien Markt ein. Entsprechende Konzepte zur Phosphorrückgewinnung sind bis zum Jahr 2023 bei der zuständigen Behörde, dem Landratsamt Lörrach, Fachbereich Umwelt, einzureichen.

Nach eingehender Diskussion, bei der sich auch die beiden Vorsitzenden des Abwasserzweckverbandes, Oberbürgermeister Klaus Eberhardt sowie die Schwörstädter Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat, für eine Orientierung auf dem freien Markt aussprachen, fasste der Zweckverband dann auch den entsprechenden Beschluss.

Als Nachteile bei einer Mitgliedschaft im Zweckverband Südbaden werteten die Mitglieder des Zweckverbandes vor allem die finanzielle Unsicherheit in Bezug auf die Kosten für die Klärschlammverbrennung sowie die Verfahren der Phosphorrückgewinnung aber auch den Termindruck, denn eine Zusage wird noch im August dieses Jahres gefordert.

Die aufgezeigten Beispiele von Privatunternehmen, die es bereits gibt und die weiter im Entstehen sind, überzeugten indes durch klare Vorstellungen der Anbieter zum „Gesamtpaket“ und des eigentlichen Anliegens der Phosphorrückgewinnung zur landwirtschaftlichen Verwertung als Dünger. Darüber hinaus wird kein Termindruck zur endgültigen Entscheidung aufgebaut.

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