Es sind viele Gewalttaten geschehen. Die meisten Fabrikanten und Direktoren mußten fliehen, andere wurden lebensgefährlich verletzt. Auch hier in Rheinfelden sind wir wohl die einzigen, welche ihren Dienst ununterbrochen durchführen konnten.“ Der Betriebsrat Josef Klingele ergänzt an anderer Stelle: „Auch in unserer Gegend brachen schwere Unruhen aus und ein Teufel streute die Parole aus: „Vernichtet die Kraftwerke und alle Betriebe“ (...) Und am 17. September 1923, vormittags um 11 Uhr, zogen einige hundert Mann (...) gegen das Kraftwerk mit der Absicht, die Maschinen durch das Hineinwerfen von Eisenstücken, Steinen und so weiter zu zerstören. Am Tore wurden sie von einigen beherzten Leuten des Werkes aufgehalten und es war möglich, ihnen klar zu machen, daß sie durch ihr Tun sich selbst den Lebensnerv abschneiden würden, da sie ja nachher keinen Verdienst, ihre Familien kein Licht und kein Wasser mehr hätten (...) Die Besonnenen sahen das ein und bekamen die Oberhand.“
Hilfe in Franken
Die Rheinfelder Betriebe hatten ihren Mitarbeitern bereits am 12. September eine Wirtschaftsbeihilfe in Franken bewilligt, die von Textilindustriellen in Lörrach verweigert wurde. Daher war die Lage in Rheinfelden wesentlich entspannter.