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Rheinfelden Aus dem touristischen Windschatten

Die Oberbadische
Dem Tourismus einen weiteren Schub geben ist Ziel einer auf fünf Jahre ausgelegten Strategie. Potenziale nutzen und Bestehendes noch aufwerten, heißt die Marschrichtung unter dem Arbeitstitel „Stadt – Land – Fluss“. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Fremdenverkehr: Unter dem Arbeitstitel „Stadt – Land – Fluss“ arbeitet Rheinfelden an einer Strategie

Für die Stadt soll unter dem Arbeitstitel „Stadt – Land – Fluss“ in den kommenden fünf Jahren, auch im Hinblick auf das 100-Jahre-Jubiläum der Stadt, eine nachhaltige Strategie entwickelt werden, die dem hiesigen Tourismus einen Schub gibt. Darauf hat sich der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung in seiner jüngsten Sitzung verständigt.

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. „Tourismus sollte auch bei uns sichtbar und zudem professionalisiert werden“, hatte in einem kurzen Referat Gabriele Zissel, Leiterin Stabsstelle Tourismus und Standortmarketing, hingewiesen und geworben. Sowohl den Vertretern aller Fraktionen als auch der Verwaltung ist dabei klar, dass die Stadt nicht das klassische Touristenziel ist. Das bedeutet: Es sollen möglichst die vorhandenen Potenziale gefördert und ausgebaut werden, und das auch zum Nutzen der Rheinfelder Bevölkerung.

Aktuell nur 60 000 Übernachtungen

Aktuell bringt es die Stadt auf rund 60 000 Übernachtungen im Jahr in Hotels und Ferienwohnungen, wofür rund 900 Betten zur Verfügung stehen. Das Gros der Hotelübernachtungen machen Geschäftsreisende und Monteure aus. „Da ist sicher noch zehn Prozent Luft nach oben“, betonte Zissel. Und diese Steigerung entspreche auch den Vorstellungen im touristischen Masterplan des Landkreises.

Einhergehend mit dem Grundsatzbeschluss wurde vom Ausschuss ebenso begrüßt, dass die Stadt grundsätzlich für die Einführung der „Konus-Gästekarte“ ist, wie dies bereits viele der umliegenden Gemeinden getan haben. Dahinter verbirgt sich im Übrigen die kostenlose Nutzung des ÖPNV im Schwarzwald.

Ebenfalls wurde im Ausschuss für gut geheißen, dass die 2013 gegründete WST GmbH mit der operativen Betriebsführung der Tschamberhöhle und ihrer Nutzung zu touristischen Zwecken beauftragt wird. Am morgigen Donnerstag befasst sich der Gemeinderat mit dem Thema.

„Wir sollten in der Tat dem Tourismus mehr Aufmerksamkeit widmen“, betonte Paul Renz (CDU). Rheinfelden stelle einen guten Ausgangspunkt für Kurzurlauber dar. Die daraus resultierende Wertschöpfung, auch durch den Einkaufs- und Tagestourismus, sollte man nicht außer Acht lassen. Sie müsse abgeschöpft werden. Renz könnte sich durchaus einen Platz für Wohnmobile vorstellen, wenngleich gerade hier Regina Wessely (SPD) in diesem Punkt eher ein Problem sieht. Auch sollten niederschwellige Attraktionen wie Hertener Loch oder das Inseli nicht weiter ausgebaut werden, damit sie auch weiterhin der Bevölkerung zur Nacherholung dienen können.

Stadt will Teilnahme am „Konus“-System

Reinhard Börner (Freie Wähler) anerkannte, dass sich im Bereich Tourismus bereits in den vergangenen Jahren viel getan hat. „Wir müssen die vorhandenen Potenziale ausbauen und verbessern, dann profitiert auch die Bevölkerung“, plädierte er. Ähnlich wie Annette Lohmann (Grüne) kann er sich einen Platz für einige Wohnmobile vorstellen, wobei der Standort noch von der Verwaltung gesucht werden muss. Ansonsten sprach Lohmann sich dafür aus, gerade den Dinkelberg „als einen guten Ort für Familien mit Kindern weiterzuentwickeln“, unter dem Motto „Natur erleben“.

„Grundsätzlich braucht die künftige Strategie Gewichtung, und es braucht touristische Premium-Merkmale““, machte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt abschließend deutlich. Konzentrieren sollte man sich dabei in erster Linie auf Maßnahmen am Fluss. Mit ins Boot geholt werden müssten nach Meinung von Karin Reichert-Moser (Freie Wähle) daher alle, die am Tourismus beteiligt sind. Für Rainer Vierbaum (CDU) ist vor allem die Einbeziehung des Schwarzwalds als Dachmarke wichtig.

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