Rheinfelden Autobahn 98 muss gesperrt bleiben

Gerd Lustig
Aufwendiger als gedacht sind die Arbeiten zur Hangsanierung im Dultenaugraben, wie (von links) Clemens Ruch, Leo Andlauer und Dieter Bollinger gestern vor Ort erläuterten. Foto: Gerd Lustig

Hangrutsch: Bauarbeiten im Dultenaugraben ziehen sich noch bis ins kommende Frühjahr hin

Rheinfelden - Die A 98 bleibt in Richtung Rheinfelden zwischen den Anschlussstellen Lörrach-Ost und Rheinfelden-Mitte noch mindestens bis Ende Januar gesperrt. Die Sanierungsarbeiten an der Dammschüttung unter der Dultenaugrabenbrücke sind deutlich aufwendiger als erwartet.

Ursprünglich hatte das Regierungspräsidium (RP) nur mit einer Sperrung bis Mitte Oktober gerechnet. Autofahrer werden von der Abfahrt Lörrach-Ost auf die B 316 und durch Degerfelden umgeleitet. „Die Sicherheit geht nun einmal vor“, betonten unisono Dieter Bollinger, Leiter des RP-Straßenbaureferats, Leo Andlauer, Leiter des RP-Referats Ingenieurbau, sowie Clemens Ruch vom Geologischen Landesamt bei einem Ortstermin.

Sofern die Maßnahmen zur Sanierung und Stabilisierung des Hanguntergrunds unter der Brücke nach Plan verlaufen, könnte frühestens ab Februar die A 98 in dem Teilstück auch wieder in Richtung Rheinfelden freigegeben werden – dies allerdings im Gegenverkehr. „Bis die Autobahn wieder wie gewohnt mit zwei Spuren in jede Fahrtrichtung befahrbar sein wird, dauert mindestens bis Ende März“, blickt Bollinger voraus.

Bekannt war, dass der sogenannte Schütthang unter der Dultenaugrabenbrücke minimal rutscht und es kleinere Setzungen gibt. Das sei normal bei Brückenbauwerken und höre dann auch kurze Zeit nach der Inbetriebnahme der Straße auf.

Erdreich kriecht weiter

Im aktuellen Fall hörte der Kriechvorgang im Erdreich allerdings nicht auf. Vor allem nicht am Hang auf der südlich gebauten Autobahnbrücke, die 2009 fertiggestellt wurde. Seit August waren die beauftragte Spezialfirma und auch Straßenbauingenieure sowie weitere Fachleute daran, die Lage zu sondieren und zu begutachten, unter anderem mit einem umfangreichen Messfeld. Zuletzt hatte das RP wegen weiterer kleinerer Rutschungen gehandelt, um nach überarbeitetem Konzept die aufwendiger als zunächst gedachte Sanierung anzugehen. Insgesamt sind aktuell 1,2 Millionen Euro vorgesehen.

Stützpfähle mit Beton

Die Dammsanierung muss vor allem in kleineren Schritten erfolgen. Stützpfähle, die mit Beton abgedichtet werden, sowie eine große Beton-Stahl-Platte dienen dabei zur Stützung und Sicherung des südlich gelegenen Schütthangs. Eventuell muss später auch noch eine Drainage in dessen oberem Bereich gelegt werden. Dies soll das Eindringen von Wasser in den Hang weitestgehend verhindern, was zu einem Großteil für die Kriechungen im ansonsten festen Gips-Keuper-Untergrund verantwortlich war.

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