Rheinfelden Autobahn-Weiterbau: Der SV Karsau fühlt sich überfahren

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Der vorläufige Erhalt des alten Vereinsheims ist den Verantwortlichen vom SV Karsau wichtig. Foto: Petra Wunderle

Abrisspläne: Alte Halle und Vereinsheim stehen Autobahnweiterbau im Weg / Abbruch innerhalb von sechs Monaten

Rheinfelden-Karsau (pem). In Karsau sollen die alte Halle und das Vereinsheim abgerissen werden. Und zwar bereits in den nächsten sechs Monaten, obwohl die Autobahn, der die Gebäude im Weg stehen, so schnell gar nicht weitergebaut wird.

Diese Nachricht hat den SV Karsau kalt erwischt. „Es wäre schön gewesen, wenn man mit uns vorher geredet hätte. Uns ist es wichtig, dass das Vereinsheim vorerst stehen bleibt“, sagt Uwe Wenk, Vorsitzender des Fördervereins SV Karsau. Alexander Loritz, der an der Spitze des SV Karsau steht, ergänzt: „Das Vereinsheim wäre auf jeden Fall weiterhin gut für uns. Es ist nicht nachvollziehbar, dass das weg muss. In den nächsten 15 Jahren passiert eh nichts mit dem Weiterbau der Autobahn.“ Auch Ortsvorsteher Jürgen Räuber ist die plötzliche Eile unverständlich.

Vor kurzem war auf der Homepage des SV Karsau eine Nachricht von der Abrissankündigung für das Trainingslager samt Festhalle und altem Sportheim veröffentlicht worden. Anlass dazu war eine Information der Autobahn GmbH des Bundes – Niederlassung Südwest, dass bei einem Ortstermin eine erste Schadstoffanalyse von der alten Halle und des alten Sportheims erstellt werde, da der Abriss geplant sei. Bei dem Termin wurde berichtet, dass mit dem Abriss in den nächsten sechs Monaten zu rechnen sei. „Als Begründung“, sagt Wenk, „wurde uns mitgeteilt, dass auf der Gemarkung Schwörstadt ein leerstehendes, auf dem zukünftigen Autobahnabschnitt 98.5 befindliches Wohnhaus ebenfalls abgerissen werden soll. Es sei geplant, die beiden Objekte in Schwörstadt und Karsau gemeinsam auszuschreiben.“

Den SV-Verantwortlichen war, wie sie unisono betonen, stets bewusst, dass die Halle und das alte Vereinsheim dem Bund gehören und der Verein nur ein Nutzungsrecht bis zum Abriss habe. Warum allerdings nun der Abriss so schnell erfolgen müsse, obwohl mit einem Weiterbau der Autobahn derzeit nicht zu rechnen sei, erschließt sich den Akteuren nicht. Aktuell wird die alte Halle als Lagerfläche und als Räumlichkeit für das Trainingsmaterial genutzt. Der Wegfall des alten Sportheims wäre noch gravierender für den SV, denn die Infrastruktur – Strom, Wasser und Toiletten – für das Training auf dem alten Platz ist darin untergebracht. Und ohne Flutlicht könnte in Zukunft der alte Trainingsplatz nur noch bei Tageslicht genutzt werden. Die Folge wäre eine höhere Belastung des neuen Sportplatzes.

Das Vorstandsteam des SV Karsau hat die Orts- und die Stadtverwaltung um Unterstützung gebeten. Daraufhin hat Tobias Obert, kommissarischer Bauamtsleiter der Stadt Rheinfelden, eine Arbeitsbesprechung für das SV Karsau-Projekt terminiert. „Die Autobahn GmbH ist an einer einvernehmlichen Lösung interessiert“, heißt es in einer Nachricht von Ursula Zuberer von der Autobahn GmbH des Bundes Niederlassung Südwest.

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