Rheinfelden Mit Autor Christian Herzog auf Tuchfühlung

Rolf Reißmann
Nach der Lesung signierte Ralf H. Dorweiler Bücher   Foto: Rolf Reißmann

Rolf H. Dorweiler alias Christian Herzog stellte in Rheinfelden sein neuestes Buch vor. Mit seinem jüngsten Roman „Aktion Phoenix“ steigt er in ein neues Genre ein. Die Zuhörer waren gefesselt.

Da kam ein guter Bekannter in die Stiftsbibliothek. Schließlich hatte der Autor Ralf H. Dorweiler schon zu der Zeit, als er hier als Zeitungsredakteur arbeitete, nicht nur beruflich viele Leute kennen gelernt, sondern auch seine ersten Bücher vorgestellt.

Handlung in den 30ern

Mit historischen Romanen aus dem Schwarzwald brachte er Heimat und Geschichte zueinander, stellte ausgestorbene Handwerke vor. Am Dienstagabend aber kam er als „Neuer“ nach Rheinfelden. Mit seinem jüngsten Roman „Aktion Phoenix“ steigt er mit neuem Namen in ein anderes historisches Umfeld und in eine für ihn neue Zeit ein, nämlich in die 1930er Jahre in Berlin.

Er stellte sich als Christian Herzog vor. Sein Name sei zu intensiv mit den lockeren, stark landschaftsbezogenen Historienromanen verbunden, und es sei üblich, dass sich Schriftsteller für Titel an schwereren Themenfeldern ein Pseudonym zulegen, erklärte er den Zuhörern.

Spannungsgeladen

Für die Vorstellung seines neuen Romans wählte er drei aussagekräftige Passagen aus. Er begann mit dem Einstieg in einer Berliner Apotheke. Stille herrschte im Saal, als er die detailreiche Beschreibung der spannungsgeladenen Situation las. Der jüdische Besitzer wird von randalierwütigen Hitlerjungen heimgesucht. Zwar eine fiktive Handlung – aber aus der Geschichte allen bekannt und nachvollziehbar.

Im zweiten gelesenen Ausschnitt switcht der Autor zu Hermann Schmidt, im Propagandaministerium für die Vorbereitung der Olympischen Spiele zuständig, wie er gerade einen Journalisten aus Hessen durch die Stadt führt. Die Gruppe stößt auf die Halbwüchsigen bei ihrer Schmiererei am Fenster der Apotheke.

In der Nazi-Zeit

Mit dem dritten Ausschnitt brachte Herzog völlig anders orientierte Jugendliche ins Spiel, die Widerstand gegen das Regime entwickeln. An dieser Stelle beschrieb der Autor die Entwicklung der Figuren, deutete Kommendes an. Der Spannungsbogen war aufgebaut.

Interessant, dass Dorweiler alias Herzog noch ein beträchtliches Stück Technikgeschichte in sein Buch einbaute, nämlich die Glanzzeit der Zeppeline.

„Für mich ist das ein ganz besonders wichtiges Buch“, meinte er mit Blick auf die gegenwärtigen politischen Entwicklungen. Für ihn ist dies nun schon das 17. Buch, die etwa 80 Zuhörer der Lesung bestätigten ihm, dass er damit auch weitab von Berlin große Aufmerksamkeit erzielt.

Christian Herzog: Aktion Phoenix, Verlag Wunderlich/Rowohlt, 500 Seiten, 25,70 Euro

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