^ Rheinfelden: Beide Rheinfelden gut unterwegs - Rheinfelden - Verlagshaus Jaumann

Rheinfelden Beide Rheinfelden gut unterwegs

Ulf Körbs

Neujahrsempfang: Kein Wort über Fußball, aber das Problem mit dem Steg wird nicht ausgespart.

Rheinfelden - Rund 600 Gäste fanden sich am Freitagabend im Bürgersaal zum Neujahrsempfang der beiden Rheinfelden ein. Es war der zwanzigste seiner Art.

Um es gleich vorweg zu sagen: Das Wort „Fußball“ fiel in den Ansprachen nicht, wie wir in unserer Samstagsglosse „Berg und Brugg“ befürchtet hatte. Weder der badische Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, noch der aargauische Stadtammann Franco Mazzi nahmen es in den Mund. Doch das Oberhaupt der Zähringerstadt konnte sich eine kleine Anspielung auf die deutschen Patzer bei der Weltmeisterschaft nicht verkneifen: Er gestand, er habe die schönen Tage des Hitzesommers sehr genossen, und fuhr fort: „Und dann die vielen sportlichen Höhepunkte. Aus Höflichkeit – wir sind heute Gäste – gehe ich dieses Jahr nicht weiter auf dieses Thema ein.“

City-Management aufbauen

Dafür berichtete er lieber über andere Ereignisse in der Schweizer Schwesterstadt. So habe eine Umfrage ergeben, dass die 13 565 Rheinfelder, das sind 201 mehr als vor einem Jahr, gerne Rheinfelder sind: „99 Prozent gaben an, gerne oder sogar sehr gerne hier leben.“ Aber es gab auch Klagen, so über die Leerstände in der Altstadt. Da soll jetzt ein City-Management aufgebaut werden. Aber insgesamt war „Rheinfelden 2018 gut unterwegs“.

Dieser Überzeugung war auch Mazzis badischer Kollege Eberhardt. Er konnte zwar bedenkliche Tendenzen in der Politik – Stichworte: Angst, Neid und Ablehnung führen zum Erstarken rechts-populistischer Kräfte – sehen, aber auch positive Entwicklungen, für die unter anderem die Jubiläen bei den Städtepartnerschaften stehen.

Zusage von Evonik zur Abwärmeversorgung

Seinen Rückblick überschrieb der deutsche Rathauschef mit dem Begriff „Erfolgsgeschichten“. Hierunter falle nicht nur die Möglichkeit, dass durch die beiden neuen Gewerbegebiete „Sengern“ und „Einhäge“ die Stadt „endlich eine offensive Gewerbepolitik betreiben“ kann. Sondern auch die Schaffung des neuen „8er Rates“ als Nachfolger für das Jugendparlament gehöre hierzu. Und als Höhepunkt des Jahres nannte er die Zusage von Evonik zur Abwärmeversorgung und die erfolgte Förderung durch das Bundesumweltministerium in Höhe von einer guten Million Euro. Ebenso positiv zu bewerten sei nicht nur der Kauf des Bahnhofs, der „Schwerpunkt der Stadtentwicklung ist und bleibt“, durch Karl Löffler, sondern ebenso die Bautätigkeite, wovon die Gebühreneinnahmen in Höhe von 673 000 Euro für Baugenehmigungen im Jahr 2018.

Aber weder Eberhardt, noch Mazzi sparten einen Tiefstpunkt in ihren Reden nicht aus: die Probleme mit dem Bau des neuen Rheinstegs. Hier versprach der badische Rathauschef: „Selbst er ist noch nicht ad acta gelegt, auch wenn wir bei dem Thema Belastungen ausgesetzt sind.“ Und Mazzi bezeichnete das Vorhaben als „ein hervorragendes Projekt, das sowohl die Fachwelt als auch viele Menschen beidseits des Rheins begeistert.“ Weiter führte er unter Anspielung an das Wort von Max Weber, Politik sei das Bohren harter Bretter, aus: „Nun haben die Detailarbeit und die Marktsituation zu Kostensteigerungen geführt. Lasst uns in aller Ruhe und mit Augenmaß klären und dann entscheiden, ob die Idee ein zu hartes Brett darstellt, oder ob wir, alle Involvierten, halt nochmals stark bohren müssen.“

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