Wieder war eine Sängerin dabei, eine junge Sopranistin aus dem Solistenensemble des Staatsopernhauses Lemberg, mit beliebten Arien des Opernrepertoires, darunter zwei der populärsten Puccini-Arien überhaupt. Mit ihrer agilen, präzise geführten Stimme gefiel Luydmyla Ostash in der Arie der Donna Elvira aus Mozarts „Don Giovanni“ durch Intensität, Dramatik und starke Persönlichkeit. Rührende Schwermut verlieh sie der Lauretta aus „Gianni Schicchi“, zu Herzen gehend war ihre „Madame Butterfly“.
Im zweiten Teil offerierte sie in einem mit viel „Ahhs!“ im Publikum kommentierten rötlich-goldenen Paillettenkleid Operettenchampagner eines Spitzenjahrgangs: Von Offenbach, dem Pariser Meister des Witzes und der Leichtigkeit, eine Arie aus dessen Oper „Hoffmanns Erzählungen“, und vom „Verdi der Operette“, Johann Strauß, den berühmten Csardas „Klänge der Heimat“, mit dem Rosalinde in der „Fledermaus“ betört. Nicht ganz akzentfrei, aber mit schönen Koloraturen und glasklaren Spitzentönen, wofür sich die Sängerin in verdienten „Bravo!“-Rufen sonnen durfte.
Entgegengekommen sind dem Orchestertemperament vier Ungarische Tänze von Brahms und der traditionelle Selbstläufer, der Radetzky-Marsch, mit persönlichem rhythmischem Einsatz (sprich: Klatschen) des Publikums.