Rheinfelden Bitte mit Horror- und Gruselfaktor

Die Oberbadische
Die Drei vom Horrorfilm-Team aus Minseln: Atlanta und Andreas Tom Lützelschwab sowie Achim Lützelschwab (vorne). Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Filmkunst: Minselner Filmtrio Andreas Tom, Achim und Atlanta Lützelschwab hat zwei Streifen gedreht

Von Gerd Lustig

Das Genre ist sicher nicht Jedermanns Sache. Keine Frage, Horror und Schrecken im Film, da braucht es schon die speziellen Liebhaber und Fans. „Uns macht es Spaß“, sagen unisono die Geschwister Andreas Tom, Achim und Atlanta Lützelschwab. Und daher ist das Trio aus dem Rheinfelder Ortsteil Minseln auch mit Begeisterung dabei, wenn es darum geht, diesen Horror in Filme zu packen.

Mit dem Erstlingsstreifen „F.P.S. (First Person Shooter)“ aus dem Jahr 2015 haben sie sich in der Szene bereits einen Namen gemacht, und das mit sehr, sehr kleinem Budget von alles in allem knapp 10 000 Euro. Und noch besser: Über den internationalen Vertrieb durch die Firma KSM in Wiesbaden, DVD- und Blue ray-Verkauf kam bislang in etwa das Geld wieder herein, das für den Film aufgewendet werden musste.

Film läuft auf Fantasy-Filmfestival in Las Vegas

Doch mit dem zweiten Werk „Hellstone“, das nach mehr als einjähriger Nachbereitung nach dem eigentlichen Dreh Anfang des Jahres fertig geworden ist und jetzt auf dem Markt anläuft und an den üblichen Stellen abgespielt wird, hoffen die Drei auf noch deutlich mehr Aufsehen. Immerhin ist „Hellstone“ bereits beim Fantasy-Filmfestival in Las Vegas gelaufen, hat dort in der Sparte Horror sogar am besten abgeschnitten.

Und schon arbeiten die Lützelschwabs am nächsten Projekt. Noch in diesem Sommer soll der nächste Film in Angriff genommen werden. „Die Idee ist schon da, ist aber noch nicht ganz ausgereift“, verraten die drei Minselner. Dass sie insgesamt mit der Hobbyfilmerei weitermachen, steht für sie ohnehin fest. Und das, obwohl gerade das Horror-Genre einen schweren Stand in Deutschland und im deutschsprachigen Raum hat. „Es existieren viele Vorurteile, und es ist schwer reinzukommen“, wissen alle drei. Aber jetzt, da sie bereits einen Fuß in der Tür der Szene haben, wird nicht ans Aufhören gedacht. „Und solange es Spaß macht, sowieso nicht“, heißt das Credo. Die Vorbereitung auf den dritten Streifen, der eine Grusel-Komödie werden und mehr Raum für Improvisation bieten soll, laufen aktuell auf Hochtouren. Und alle Drei betonen: „Uns macht’s einen Mords-Spaß.“ Geplant ist auch, in absehbarer Zeit ein professionelles Filmstudio in Minseln einzurichten.

Filme und Videos hatten es den Lützelschwabs schon immer angetan. Auch Computerspiele waren schon immer ihr Ding, und zwar dies stets mit einem Hang zu Horror, Grusel und ganz besonders Zombies. Vom Filmvirus zwar mächtig infiziert, war aber in ihren jüngeren Jahren die Technik noch nicht so einfach zu bedienen, wie etwa mit so genannten Wackelkameras und VHS-Technik. „Und es war auch alles zu teuer, für uns also unerschwinglich“, sagt der Älteste, der heute 35-jährige Andreas Tom. Erst als sich im Zuge seines Studiums der Medieninformatik in Furtwangen die Möglichkeit ergab, eine professionelle Mini-Kamera auszuleihen, kam das Trio mit der Filmerei deutlich voran. Inzwischen hatten sie auch die Firma A3 Film Produktion gegründet.

Eigene Firma gegründet

Und nicht nur bei der Ausrüstung fürs Filmdrehen waren sie plötzlich deutlich professioneller geworden. Auch das ganze Umfeld wurde professioneller, vor allem, was Schauspieler und auch Maskenbildner betraf. „Wir haben ein regelrechtes Casting veranstaltet“, erzählt Achim Lützelschwab, der im normalen Leben als Steuerfachangestellter arbeitet. Und so sind sie auch auf den Österreicher Michael Glantschnig als Hauptdarsteller gestoßen. „Der hat das wirklich klasse gemacht“, lobt das Trio auch im Nachhinein dessen Qualitäten. Und auch die Zusammenarbeit mit der renommierten Maskenbildnerschule IMC von Klaus Börrnert in Waldshut hat sich bestens bewährt.

Und letztlich hatte das Trio auch mit einem halb verfallenen alten Bauernhaus in der Nähe von Föhrenbach die perfekte Location für ihren Gruselfilm, eine schwarze Komödie mit einer gehörigen Prise Humor, wie sie selbst den neuen 80-minütigen Streifen einschätzen, gefunden. Dem Ganzen die Krone aufgesetzt hat dem aufwändigen Dreh noch die perfekte Musik. Die Band „Shardless“ machte es möglich. Die Metal-Formation aus Lahr hat eigens für das Setting des Films in den 80er Jahren typische Synthesizer-Klänge neu in ihre Stücke gemischt und damit überzeugt.

Zu den Inhalten der beiden Filme: „F.P.S.“ erzählt die Geschichte eines namenlosen Mannes, dessen schwangere Frau in einem Krankenhaus arbeitet, in dem eine verheerende Zombieseuche ihren Anfang nimmt. Der Held macht sich natürlich auf, seine Frau zu retten – und das wird eine blutige Angelegenheit. Die Geschichte in „Hellstone“ handelt von einem mysteriösen Stein aus der Hölle, der ein Portal in die Unterwelt öffnen kann.

Statisten gesucht

Zu guter Letzt: Für das dritte Projekt werden noch Statisten und Helfer gesucht

Die Hobbyfilmer Andreas Tom, Achim und Atlanta Lützelschwab wohnen im Rheinfelder Ortsteil Minseln, Minselner Straße 4. Im Genre Horror wurden bislang die beiden etwa 80-minütigen Filme „First Person Shooter“ und „Hellstone“ produziert. Kontakt: E-Mail info@ a3film.de oder info@fps-movie.com oder über Facebook.

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