Rheinfelden Brunnen sollen stillgelegt werden

Heinz Vollmar
Die Brunnen mit Trinkwasserzufuhr in Herten sollen aus Spargründen still gelegt werden. Foto: Heinz Vollmar

Herten: Sparmaßnahme der Haushaltskonsolidierung schlägt im Ortschaftsrat hohe Wellen.

Rheinfelden-Herten - Das heimatliche Idyll, das im Volkslied „Am Brunnen vor dem Tore“ beschrieben wird und dem Franz Schubert die Melodie verlieh, wird in Herten wohl bald der Vergangenheit angehören. Hintergrund sind die von der Verwaltung geplanten Stilllegungen der Brunnen mit Trinkwasserzufuhr, die in Herten mit insgesamt neun Brunnen den größten Anteil in den Ortsteilen ausmachen.

In der Sitzung des Ortschaftsrates sorgte der Plan am Montagabend bei allen Fraktionen für Unmut. Matthias Reiske (FW) sagte, dass er zunächst zusammenzuckte, als er von der Brunnenstilllegung erfuhr. Es sei mithin eine Ohrfeige für die Ortsteile, denen man einfach das Wasser abstellen will. Weiter erinnerte er an die vielen Kinder, die während der Sommermonate in den Brunnen badeten.

Nico Kiefer (SPD) sagte, dass gerade die Brunnen in Herten Teil des Ortsbildes und Ausdruck der Kultur seien, darüber hinaus seien die Brunnen ortsbildprägend.

Dieser Ansicht schloss sich auch die Fraktion der CDU an. Markus Hiltensberger sagte, dass vor allem der Lindenbrunnen weiterlaufen müsse.

Nur noch Brunnen am Rathaus und am Oberrheinplatz?

Als Unding bezeichneten einige Ortschaftsräte auch den Plan der Stadt, nur noch die Brunnen am Rathaus und am Oberrheinplatz in Betrieb zu halten, während alle übrigen Brunnen mit Trinkwasserzufuhr stillgelegt werden sollen.

Am Ende einer heftigen Diskussion einigten sich die Ortschaftsräte darauf, die Brunnen in Herten in den Monaten Juni bis September offenzuhalten und mit entsprechenden Durchlaufbegrenzern auszustatten. Ulrike Kammerer (CDU) gab indes zu bedenken, dass man auch im Auge haben müsse, was es koste, wenn die Brunnen nach längerer Zeit wieder in Betrieb genommen würden. Einig war man sich auch in der Einschätzung, dass die Brunnen – sollten sie stillgelegt werden – auch von Vermüllungen jeglicher Art betroffen sein könnten.

Die Verwaltung argumentierte indes, dass die derzeitige finanzielle Lage auch ein Überdenken der kommunalen Aufgabenwahrnehmung erfordere.

Bis zu 70 000 Euro jährlich für Brunnen mit Trinkwasserzufuhr

Die Stadt bezahle jährlich bis zu 70 000 Euro an Abwassergebühren für die öffentlichen Brunnen mit Trinkwasserzufuhr. Hinzu kämen laufende Unterhaltskosten in Höhe von jährlich rund 40 000 Euro. Allein die Aufwendungen für die Brunnen am Rathaus und auf dem Oberrheinplatz lägen für Abwassergebühren und laufenden Unterhalt bei rund 20 000 Euro, so die Stadtverwaltung.

Betroffen von den geplanten Einsparmaßnahmen sind lediglich die Brunnen mit Trinkwasserzufuhr. Nicht betroffen sind Brunnen mit natürlicher Quellenzufuhr sowie Ablauf in ein Gewässer wie auch Brunnen in Friedhöfen.

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