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Rheinfelden Cityfest und Märkte sind in Gefahr

Petra Wunderle
Der Neujahrsempfang des Rheinfelder Gewerbevereins bot auch Raum für Begegnung und Austausch. Foto: Petra Wunderle

Gewerbeverein: Kritische und mahnende Worte beim Neujahrsempfang / Angst vor weiterer „Verödung“

Ein Jahr voller Ungewissheiten und großen Herausforderungen: 2023 wird nicht unbedingt leicht, war der Tenor beim Neujahrsempfang des Gewerbevereins Rheinfelden. Ob das Cityfest und die Rheinfelder Märkte heuer überhaupt stattfinden werden, steht derzeit noch in den Sternen.

Von Petra Wunderle

Rheinfelden. Gerade der Mittelstand müsse vieles kompensieren und sich rasch wandelnden Anforderungen stellen, hieß es. Mit seinen Bemühungen trage der Mittelstand nämlich sehr viel zum sozialen Ausgleich in den Kommunen, den Ländern und dem Bund bei, wie Gewerbevereinsvorsitzender Gustav Fischer verdeutlichte.

Onlinehandel und -plattformen, Verödung der Innenstadt, ärztliche Versorgung, sozialer Wohnungsbau, Bürgerheim, Schulwesen: Schlagworte wie diese zogen sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung. Diesen Herausforderungen müssten sich Stadt und Gewerbe gemeinsam stellen.

Trotz dieser Themenfülle wirkte der Neujahrsempfang der Gewerbetreibenden nicht wie ein „Pflichttermin“. Vielmehr bot er genügend Raum zur Begegnung und dabei die Möglichkeit, sich kritisch mit den Belangen Rheinfeldens auseinanderzusetzen.

„Sichtbar werden!“

Sebastian Minges hatte zuvor im Namen des Sparkassenvorstands nach zwei bewegten Jahren mehr als 60 Gäste aus den Bereichen Gewerbe, Handel, Stadtverwaltung und Kommunalpolitik im Veranstaltungsraum des Geldinstituts begrüßt.

Ein Hauptgrund für die angespannte Entwicklung des Einzelhandels sei der wachsende Onlinehandel. Rheinfelden drohe eine weitere Verödung der Innenstadt, sagte Fischer – dies gelte explizit für die Friedrichstraße. „Mit diesem Zustand wird sich Rheinfelden nie abfinden. Hier gilt der freundschaftliche Hinweis an unsere Einzelhändler: Sorgen Sie dafür, dass Sie sichtbar werden!“ Die Rheinfelder Händler müssten ihre Angebote und den Service auch online darstellen. Der Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung (WST) komme dabei die Aufgabe zu, eine Plattform zu organisieren und die entsprechende Infrastruktur zu stellen, sagte Fischer. Nach seiner Ansicht soll sich so eine Plattform nicht ausschließlich der Implementierung von Online widmen, sondern müsse auch einer stärkenden Vernetzung von Kommune und Handel dienen. Dazu sagte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt: „Die Betriebe in unserem Ort haben Qualität. Jetzt gilt es, sie fit zu machen für die Herausforderungen der Zukunft.“

Das City-Fest und die Märkte in Rheinfelden sind in den vergangenen Jahren Magneten geworden, die ihre festen Stammkunden haben und ins Umland ausstrahlen. Fischer zufolge habe die Firma SüMa von Dieter Maier aber angekündigt, dass es nicht möglich sei, die notwendigen Vorbereitungen für das City-Fest im Frühling zu planen. Ob die Märkte im Herbst stattfinden werden, sei ungewiss. Es sei einfach alles schwieriger geworden.

Oberbürgermeister Eberhardt,die WST mit Michael Meier sowie Rita Baumgartner, Frank Sattler und Gustav Fischer vom Gewerbeverein wollen sich nun mit Hochdruck darum bemühen, diese erfolgreichen Veranstaltungen fortzusetzen.

Rahmenprogramm

Umrahmt wurde der Neujahrsempfang von Liedermacher Klaus Böffert. Für die kritische Eigenkomposition „Rheinfelder Straßenbau“ erhielt er großen Applaus.

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