^ Rheinfelden: Da hätte Patrick Süskind gestaunt - Rheinfelden - Verlagshaus Jaumann

Rheinfelden Da hätte Patrick Süskind gestaunt

Manfred Herbertz
Geballte Bassklänge: Beim Abschlusskonzert des Workshops des „Forums Kontrabass“ im Landesverband der Musikschulen im Georg-Büchner-Gymnasium zeigten die rund 20 Bassisten, was für Möglichkeiten das wohl größte aller Streichinstrumente bietet. Foto: Manfred Herbertz

Konzert: Im GBG gab es am Samstag zu hören, was man mit 20 Kontrabässen alles machen kann

Rheinfelden -  Zu einem besonderen Konzert hatte das „Forum Kontrabass“ im Landesverband der Musikschulen am Samstagnachmittag in den Lichthof des Georg-Büchner-Gymnasiums eingeladen.

20 Kontrabassisten im Alter von sieben bis etwa 40 Jahren hatten an einem Workshop teilgenommen, in dem drei Stücke erarbeitet und eingeübt wurden, die speziell für diesen Tag arrangiert worden waren. Das Ergebnis wurde in einem Abschlusskonzert, bei dem es auch einige Einzelvorträge gab, präsentiert.

Und in diesem Falle hatte Patrick Süskind einmal nicht Recht, wenn er in seiner Novelle „Der Kontrabass“ einen Musiker beschreibt, der sich als verbitterter, einsamer, introvertierter Stubenhocker, als ein nur mäßig begabter Musiker entpuppt, der sein Instrument und seinen Beruf aus tiefster Seele verabscheut.

In Rheinfelden traten nämlich Akteure auf die Bühne, die Freude am Musizieren mit dem wohl größten aller Streichinstrumente haben. Der Kontrabass wird vielfältig eingesetzt, ob im Sinfonieorchester, im Jazz oder im Rockabilly. Und mit dem Konzert gaben die Musiker auch einen bunten Querschnitt von sinfonischen Klängen bis hin zum American Traditional Folk Song.

Das „Forum Kontrabass“ besteht seit nunmehr 20 Jahren. Er bietet Kontrabass-Lehrkräften die Möglichkeit zum Austausch und zur Fortbildung. Im Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) waren Kontrabassisten aus den Musikschulen Freiburg, Müllheim und Rheinfelden zusammengekommen, die unter der Leitung ihrer Dozenten Eva Brüstle (Müllheim), Michael Pöhlmann (Freiburg) und Bernd Schöpflin (Rheinfelden) mit viel Freude geprobt hatten.

Das GBG bot den geeigneten Rahmen, um diese Veranstaltung unter Corona-Bedingungen durchführen zu können. So galt der Dank von Bernd Schöpflin in seiner Begrüßung auch der Schulleitung des GBG sowie Musikschulleiter Bernward Braun, die diesen Workshop ermöglicht hatten.

20 Kontrabässe erzeugen einen Klang, den man selten in dieser Form hören kann. Es wurde ein unterhaltsames, kurzweiliges Konzert, das die ganze Bandbreites dieses tieftönenden Instruments eröffnete.

Begonnen wurde der musikalische Reigen mit den bekannten Titel „Fever“ von John Davenport und Eddie Cooley, der vielfach in verschiedenen Stilrichtungen gecovert wurde und der auch im Original nur mit Kontrabass, Schlagzeug und dem typischen Fingerschnippen auskommt.

Weiter ging es mit einem Springtanz aus dem 16. Jahrhundert, „Tourdion“ von Pierre Attaignant. Und zum Abschluss kam ein Folk-Song – „Old Joe Clark“ des Jazzbassisten Charlie Haden – zur Aufführung. Zwischen den Stücken des Gesamtorchesters wurden zudem einige Einzelvorträge zu Gehör gebracht.

Am Ende gab es viel Applaus für eine rundum gelungene Darbietung, die die vielfältigen Möglichkeiten des Instruments zur Geltung brachten und den Protagonisten in Süskinds Novelle Lügen straften.

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