Rheinfelden Der alte Rat sagt „adieu“

Ulf Körbs

Konstituierung: Zehn Stadträte wurden geehrt und sieben verabschiedet.

Rheinfelden - Abschied und Neubeginn im Rheinfelder Ratsrund: Am Donnerstag hatte der Gemeinderat in seiner bisherigen Zusammensetzung seine letzte Sitzung. Zugleich konstituierte sich das neue Gremium.

„Es war eine bemerkenswerte Arbeit mit einem intensiven Programm in jedem Jahr“, hielt Oberbürgermeister Klaus Eberhardt bei der Verabschiedung des alten Gremiums fest und stellte einige Schwerpunkte in den Mittelpunkt.

Die Rastätigkeit habe sich keineswegs nur um die Großprojekte wie den neuen Rheinsteg oder die zentrale Feuerwache gedreht, sondern auch um weniger spektakuläre Aufgaben. Dabei nannte er die Einführung der Gemeinschaftsschule, den Bau des Hertener „Osypka-Kinderhauses“ oder auch den Ausbau des Fernwärmenetzes und die erfolgreiche Teilnahme an der Entente florale gemeinsam mit der Schweizer Schwesterstadt. Insgesamt erinnerte er an 58 öffentliche und 38 nichtöffentliche Sitzungen, in deren Verlauf 698 Tagesordnungs- punkte abgehandelt wurden – „eine stolze Bilanz“.

Ehrungen

Das Stadtoberhaupt hatte auch die Aufgabe, eine Reihe von langgedienten Kommunalpolitikern zu ehren und zu würdigen. So wurde Sabine Hartmann-Müller für 20 Jahre Ratstätigkeit geehrt. Über sie befand Eberhardt: „Sie besticht insbesondere durch ihren Ideenreichtum bei Projekten für Herten“.

Auf eine genauso lange Zugehörigkeit kann Anette Lohmann zurückblicken. Sie stehe „nicht nur für grüne, sondern auch in sehr hohem Maße für soziale Themen ein“, lobte der Verwaltungschef. Und über Karin Reichert-Moser, ebenso seit zwei Jahrzehnten Gremiumsmitglied, meinte der Laudator, sie „brenne“ nicht nur für Degerfelden, sondern mache „überall eine gute Figur“.

Zwei Jahrzehnte arbeitet auch Wilhelm Hundorf, der dem neuen Gremium nicht mehr angehört, im Gemeinderat mit. Er tat sich als „Hauptprotagonist für soziales Engagement für eine gerechte und ausgewogne Stadtgesellschaft“ ein.

Eine kleine Ungereimtheit gab es bei der Auszeichnung für Gustav Fischer, der laut Städtetag seit 25 Jahre Gemeinderat ist. Er selbst erinnerte aber daran, dass er bereits 1979 Stadtrat geworden sei. Aber es gab eine Unterbrechung des Mandats des laut Eberhardt „Rheinfelder Unikums“, das „bestens vernetzt“ ist.

Die aktuelle Stimmenkönigin Hannelore Nuß ist mittlerweile ein Vierteljahrhundert dabei. Über sie hieß es: „Es ist unfassbar, welches unglaubliche Pensum Hannelore Nuss für ihr Ehrenamt aufzuwenden im Stande ist. Sie besticht durch ein ausgewogenes Urteil, ein großes Herz und setzt den Menschen mit seinen Sorgen in den Mittelpunkt ihres Einsatzes.“

Heiner Lohmann, der „Granseigneur der Ökologie“, wie ihn der Rathauschef nannte, tritt bereits seit 30 Jahren im Sitzungssaal „engagiert, erfahren und teilweise auch vehement“ für seine Standpunkte ein. Ebenso viele „Dienstjahre“ hat Alfred Winkler auf dem Buckel. Ihm wurde attestiert, er lasse sich „aufgrund seiner parlamentarischen Erfahrung nichts mehr vormachen“, zudem bürste er manches auch einmal „gegen den Strich“.

In der Fasnacht würde er beinahe mit dem Orden „e halbe Lebe“ bekommen – in der Kommunalpolitik war es das Verdienstabzeichen in Gold mit Lorbeerkranz: Jürgen Räuber sitzt seit 40 Jahren am Ratstisch. „Er ist kein Heißsporn“, sondern greife die „Dinge nach sorgfältiger Abwägung auf und bringt sie weiter“ voran, befand Eberhardt.

Verabschiedungen

Neben Hundorf wurden verabschiedet: Jürgen Amrein, Ellen Haubrichs, Max Hirtle, Sabine Schütz-Baumgartner, Regina Wessely sowie Helmut Wolpensinger.

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