Im aargauischen Rheinfelden wird unterdessen anders gedacht. Gegenüber den ersten Planungen, als man abzüglich der Fördergelder rund eine Million Franken für den Steg hätte berappen müssen, wäre inzwischen ein Zusatzkredit von 3,2 Millionen Franken fällig. Damit sind sowohl Béa Bieber, Präsidentin der GLP Rheinfelden, sowie Dimitri Papadopoulos, Präsident der SVP Rheinfelden, nicht mehr einverstanden. Sie haben Unterschriften für ein Referendum gegen den Zusatzkredit von 3,2 Millionen Franken gesammelt – und waren erfolgreich. Denn inzwischen sind die Gesamtkosten für das Projekt von ursprünglich sechs Millionen auf mittlerweile deutlich über zehn Millionen Euro gestiegen.
Für Bieber wäre es daher vor allem eines: ein Paradigmenwechsel. „Wir würden nicht mehr das Wünschbare vom Nötigen trennen“, sagt sie. Und sie macht zwei Gründe für die Entscheidung an der Wahlurne geltend: Zum einen ist ihr die Differenz zwischen den 222 Ja- und den 181 Nein-Stimmen zum Zusatzkredit an der Gemeindeversammlung zu gering. Zum anderen ist sie sich sicher, dass viele ältere Menschen nicht mehr abends an eine Gemeindeversammlung gehen möchten, aber zu Hause allemal mitstimmen wollen.
Seine Meinung zu ändern oder nochmals zu überprüfen, wenn es größere Änderungen gebe, hält Oberbürgermeister Eberhardt durchaus für legitim. „Aber bei diesem Referendum vorneweg zu gehen wie Béa Bieber, die als Stadträtin ja noch pro Rheinsteg war, halte ich schon ein wenig für fragwürdig“, so der OB.