Sie wurde zuletzt von Landwirten und Privatpersonen zum Wiegen von Vieh und Pferden genutzt, aber auch bei größeren Mengen Heu, Stroh, Frucht, Weizen – und sogar ein Wohnwagen stand auf der Brückenwaage – kam sie zum Einsatz. Julia Sailer hat diese Arbeit mit Herzblut gemacht: „Auch aus den umliegenden Gemeinden kamen die Menschen nach Adelhausen, um die Brückenwaage zu nutzen. Es wurde so gut wie nie eine feste Uhrzeit vereinbart. Die Leute klopften einfach an meine Haustür, und irgendwie hat es immer geklappt.“
Mit Sailers Abschied endet eine echte Institution
Übrigens: Julia Sailer hatte den „Job“ einst von ihrer Mutter Marta Baumgartner übernommen. „Anfangs war ich ihre Stellvertreterin, und dann war ich die Wiegemeisterin. Früher kostete einmal Wiegen 1,50 Mark, zuletzt lag der Preis zwischen fünf und acht Euro. Von Vorteil war, dass meine Familie seit jeher direkt im Haus neben der Brückenwaage wohnt.“