Rheinfelden Die Hästräger weinen bitterlich

Die Oberbadische
Fasnacht ist vorbei: Ihr Symbol, der „Latschari“, ging in Flammen auf. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Latschari-Verbrennung: Schluss mit lustig: Fasnacht ist vorbei

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Wie hätte es auch anders sein können: Heulen, Wehklagen und Zähneknirschen waren wieder groß, als die Narrenzunft mit ihrem Gefolge zum letzten und gleichzeitig traurigsten Akt der diesjährigen Fasnachtskampagne schritt. Ein Trauermarschzug, angeführt von der Latscharimusik, zog vom Kastanienpark zum Oberrheinplatz, um hier den Latschari als Symbolfigur der Rheinfelder Fasnacht zu verbrennen. Und das hieß: Ende, aus und vorbei mit der Kampagne 2019/20.

Zuvor hatte Oberzunftmeister Michael Birlin nur widerwillig den Rathausschlüssel an Oberbürgermeister Klaus Eberhardt herausgeben. Trotzig bilanzierte er aber eine tolle Regentschaft von sechs Tagen, seitdem die Narren am „Dritten Schmutzigen“ die Macht übernommen hatten. Letztlich erklärte er mit einem Hauch von Wehmut: „Was willst du schon groß verändern innerhalb von sechs Tagen – das schaffen ja auch die Beamten und Ämter nicht.“ Letztlich mahnte er aber die Stadtoberen, die Narretei stets in Ehren zu halten und sie entsprechend zu unterstützen.

Stolz erinnerte Birlin an die vielen Höhepunkte, als da waren Zunftabende, grenzüberschreitender Umzug, Narrenbaumstellen, diverse Bälle und Brauchtumsabende, Nollinger Nachtumzug sowie natürlich auch der große Ordensverleih, bei dem neben den Zunftorden auch zahlreiche Orden durch den Verband Oberrheinischer Narrenzünfte (VON) und den neuen Chef der Vogtei Dreiländereck Oli Brüderle verliehen wurden. Ebenso erinnerte er daran, dass wiederum einige Cliquen den guten Ruf der Rheinfelder Fasnacht weit über die Stadtgrenzen hinausgetragen haben, etwa „d’Maximale“ in Schwäbisch-Gmünd sowie vor allem die Latscharis beim Empfang in der Staatskanzlei in Stuttgart und Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

„Und alles hat wunderbar geklappt“, freute sich der Ozume. Letztlich dankte der Narrenchef noch all jenen, die mit großem Engagement zum Gelingen der Rheinfelder Fasnacht beitragen. Ausdrücklich in seinen Dank schloss er die vielen Helfer, die Mitarbeiter im Bauhof, die Leute, die die Fähnchen in den Straßen aufhängen und dergleichen mehr mit ein. „Denn nur, wenn viele mitmachen, können wir alles so gut schaffen“, sagte Birlin. Von daher sei auch das Motto der Kampagne mit „Gemeinsam sin mir stark“ ganz bewusst gewählt worden.

Mit einem Lobgesang auf die Rheinfelder Fasnacht blendete sich auch Oberbürgermeister Klaus Eberhardt ein. „Ihr habt wieder eine tolle Fasnacht hingelegt, die kaum noch zu toppen ist“, lobte er die Narren in den höchsten Tönen. Und so verkündete er schließlich aus voller Brust: „Ich freue mich bereits heute auf die Kampagne 2021.“

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