Rheinfelden Echte Songs mit Gehalt

Gerd Lustig
Christina Stürmer zeigte sich beim Open-Air in Rheinfelden meist von ihrer eher ruhigeren und melancholischen Seite. Foto: Gerd Lustig

Open-Air: Christina Stürmer im Tutti Kiesi-Kulturpark.

Rheinfelden - Natürlich und lebensfroh, authentisch, unprätentiös und echt: So kommt Christina Stürmer daher. Die 37-jährige Pop- und Rocksängerin aus Österreich bespielt mittlerweile die Bühne vornehmlich in der Alpenrepublik und Deutschland. Jetzt war sie am Sonntag zu Gast beim jüngsten dreitägigen Rheingaudi-Festival in Rheinfelden im Tutti Kiesi-Kulturpark.

Hier präsentierte sie sich beim Open-Air eher von ihrer ruhigeren und melancholische Seite. Mehr als die Hälfte der Songs, die sie dem rund 100-köpfigen Publikum mit ihrer Band servierte, waren langsame Nummern, verliehen dem Konzert eher den Charakter eines besinnlichen Hautnah-Events. Die Hummeln im Hintern, die sie sich selbst in der Vergangenheit andichtete, blieben also eher gelassen. Das lag natürlich in erster Linie daran, dass die „Stürmerin“ vielfach Songs aus dem vorletzten und ebenso auch aus dem im Jahr 2018 erschienenen Album „Überall zuhause“ präsentierte. Dazwischen flackerte allenfalls ein wenig spärlich die Christina Stürmer auf, die man vielfach von den eingängigen Uptempo-Stücken mit Mainstream-Rock-Pop kennt, etwa dem früheren Hit „Ich hab immer an Euch geglaubt“, den sie, wie sie versichert, seit dem Jahr 2005 nicht mehr live gespielt hat.

Hinzu kamen ein paar längere Ansagen, ein bisschen Geplaudere – und so plätscherte das Konzert ein wenig so dahin – ohne größere Höhepunkte.

Erst in der letzten halben Stunde des Abends wurde es dann deutlich lebendiger, lauter, zugleich eingängiger und temperamentvoller. Dabei wirkte der Coversong der Formation „Sportfreunde Stiller“ und „Ein Kompliment“, mit dem sie im Jahr 2003 bei einem Songcontest die Jury beeindruckte und von da ab ihre Musikkarriere startete, obwohl sie doch eigentlich lieber Kinderpädagogin werden wollte, wie ein Eisbrecher und gab den Startschuss für ein fulminantes Finale. Bei „Ich lebe“ und auch „Millionen Lichter“ wurde von den Besuchern textfest mitgesungen. Jetzt war die Party in vollem Gange, wurde gewippt, geklatscht und getanzt.

Die Texte der Stürmer-Songs greifen Themen wie Liebe und Partnerschaft, Alkohol und Drogen sowie das Verhältnis zu Autoritäten, Gewalt und Frieden sowie auch Philosophisches wie Vergänglichkeit, Tod und ewiges Leben auf. Christina Stürmer gibt sich dabei als „Mädchen von nebenan“, das nicht abgehoben ist, sondern Natürlichkeit demonstriert. „Engel fliegen leiser“: Mit diesem Stück verabschiedete sie sich als dritte Zugabe von der Bühne und entschwebte quasi ins Dunkel der Nacht.

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