Rheinfelden Es ist keine Zeit mehr für Ausreden

Ulf Körbs
Auch der Einsatz der Triebwagen der Reihe VT 612 lässt die Klagen über die Hochrheinbahn nicht verstummen. Foto: Archiv

Hochrheinbahn: SPD-Abgeordnete machen Druck.

Rheinfelden - Es läuft nicht rund bei der Bahn am Hochrhein. Jetzt halten die beiden SPD-Abgeordneten Rita Schwarzelühr-Sutter (Bund) und Rainer Stickelberg (Land) fest: „Die Zeit für Ausreden ist vorbei“.

Engpässe beseitigen

In ihrer gemeinsamen Pressemitteilung erinnern die beiden Sozialdemokraten das Verkehrministerium Baden-Württemberg an seine Erklärung, bis Ende 2018 die Engpässe bei der Wartung und Instandhaltung bis Ende August zu beseitigen. Doch „die Beschwerden und Klagen von Bahnreisenden und Berufspendlern über Verspätungen und mangelhaften Service auf den Linien der Hochrheinbahn sind eine nicht enden wollende Geschichte. Insbesondere die Zustände beim Interregio-Express (IRE) der Deutschen Bahn auf der Strecke zwischen Ulm/Singen und Basel Badischer Bahnhof sind immer wieder Anlass für Ärger und Unmut. Die Klagen umfassen häufige Verspätungen, Zugausfälle, Überfüllung, Sauberkeitsmängel, Einschränkungen für Menschen mit Behinderung und Probleme mit der Klimatechnik. In einem Sofortprogramm haben die Bahn und das Landesverkehrsministerium bis September eine Lösung versprochen. Die Beschwerden von enttäuschten Bahnkunden, die in meinem Büro eingehen, sind seither jedoch leider weiter angestiegen“, wie es seitens Schwarzelühr-Sutters heißt.

Und von neuem Rollmaterial kann auch keine Rede sein. Zwar wurde der „uralte“ Dieseltriebwagen der Reihe VT 611 von der Schiene genommen, aber nur mit dem „alten“ VT 612 ersetzt, der vom Hersteller Bombardier Transportation in den Jahren 1998 bis 2003 gebaut wurde. Er erhielt allerdings einen neuen Anstrich.

Missstände bereits im vergangenen Frühjahr aufgegriffen

Der Landtagsabgeordnete Stickelberger hatte diese Missstände bereits im vergangenen Frühjahr aufgegriffen, aber nur ausweichende Antworten bekommen. Allerdings sei schon damals deutlich geworden, „dass das Land der DB vertragsabweichende Zugeständnisse gemacht hat“, wie er sich damals in einer Pressemitteilung zitieren ließ. Er hat vor rund einer Woche erneut eine Anfrage in dieser Sache gestartet, auch in Absprache mit Schwarzelühr-Sutter. Mit dieser Initiative soll überprüft werden, ob die versprochenen Verbesserungen auch eingetreten sind. Dazu meint der Landtagsabgeordnete: „Das Verkehrsministerium muss mit der Bahn endlich Klartext reden. Wer wie Winfried Hermann seit sieben Jahren Verkehrsminister ist, steht in der Verantwortung für das Bahnschlamassel in unserer Region. Statt Erklärungen erwarte ich jetzt Antworten.“ Zugleich verweist er auch auf ein positives Beispiel: „Dass es die Bahn auch besser kann, beweist sie übrigens auf der Stecke Tübingen-Pforzheim. Ebenfalls mit Dieseltriebwagen erreicht man dort seit vielen Jahren sehr gute Pünktlichkeitswerte.“

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