Auch die geheimnisvollen „Apokalyptischen Reiter“, die im Dahinstürmen Schnelligkeit und Unheil evozieren, finden sich in der Auswahl – ein sehr expressives und modernes Bild. Schön ist aber auch, dass man „Mutter und Tochter“ (1967) im Porträt sieht. Das älteste Gemälde „Lotte als Vrenele“ von 1927 zeigt Fegers Ehefrau mit Markgräfler Tracht.
In seinen Landschaftsbildern wählt der Maler gern den Blick auf Tüllingen. Überhaupt sind viele Lörracher Sujets zu finden, eines heißt „Rosenfelsstraße“, was für das Lörracher Kunstpublikum sicher interessant sein dürfte. In den Landschaften der Nachkriegszeit sieht man, dass sie nicht vor der Natur entstanden sind, „sondern mit ihr und aus ihr“ (Feger).
Viele Selbstzitate
Die Retrospektive wird begleitet von vielen Selbstzitaten des Künstlers, in denen er über Kunst reflektiert, die „unbequem, ungefällig, ungebärdig“ sein könne. „Die Kunst fordert selbstherrlich den schöpferischen Menschen heraus...“ (abgedruckt in Oberbadisches Volksblatt 30. April, 1969). An anderer Stelle sagte Feger einmal: „Ein Maler sucht nicht einen Stil, er sucht und findet zu sich selbst.“
Dass Kunst Verwandlung ist und das Wesentliche zeigt, was man nicht ohne Weiteres sehen kann, und dass Eugen Feger fraglos „zu sich“ gefunden hat, das macht diese wichtige Ausstellung zur Erinnerung an diesen bedeutenden Maler deutlich.
Als persönliches Erinnerungsstück steht neben der Staffelei sein alter Maltisch aus Holz mit Farbkasten, Pelikan-Wachsmalstiften, Farbtuben und Pinseln, samt einer Kopie eines Artikel aus dem Markgräfler Tagblatt vom 14. Oktober 2006 zur Ausstellung im damals noch existierenden Friedrich Ludwig-Museum in Wieslet, der bisher letzten Feger-Ausstellung. Das Zitat in der Überschrift gilt heute noch: „Es ist herrlich, mit Farben zu improvisieren.“ Bis 12. Juli, Montag bis Freitag, 8 bis 22 Uhr, Samstag, 9 bis 13 Uhr