Rheinfelden Größter Hochbehälter ist am Netz

Rolf Rombach
Die symbolische Inbetriebnahme des Nollinger Hochbehälters übernahm OB Klaus Eberhardt im Beisein der Vertreter des Eigenbetriebs Stadtwerke, ED-Netze und des Generalunternehmers Schleith. Foto: Rolf Rombach

ED-Netze und die Stadtwerke Rheinfelden weihen den neuen Hochbehälter am Nollinger Berg ein. Nach vier Jahren Planungs- und Bauzeit endet das Sechs-Millionen-Euro-Projekt.

Die Versorgungssicherheit der Großen Kreisstadt ist mit der Inbetriebnahme des neuen Trinkwasserspeichers am Nollinger Grüttweg für viele Jahre gesichert. Darüber waren sich Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, Markus Linder (Leiter Dienstleistungen/ ED-Netze) sowie Timo Schneider von der ausführenden Baufirma Schleith bei der Einweihung am Montagnachmittag einig. Mehr als 16 000 Arbeitsstunden ohne nennenswerte Unfälle seien seit Ende 2021 verzeichnet worden, hieß es.

Die beiden neu errichteten Wasserkammern fassen jeweils 2250 Kubikmeter. Das entspricht 1500 Kubikmetern mehr Speicherplatz als der des im Jahr 1968 errichteten Vorgänger-Behälters.

Kostenansatz wird leicht unterschritten

Bereits seit 2019 liefen die Planungen für das sechs Millionen Euro teure Projekt. Erfreut zeigte sich Markus Linder im Gespräch mit unserer Zeitung, dass der angesetzte Kostenansatz sogar leicht unterschritten wurde. Und dies sogar, obwohl ein Großteil des Erdaushubs wegen natürlicher Belastungen nicht mehr verfüllt wurde und teuer entsorgt werden musste. „Die Bodenbeschaffenheit des Dinkelbergs hat eben ihre Herausforderungen“, gab Klaus Eberhardt Einblick in die Hintergründe.

Wasserkammern brauchen keine Auskleidung

Der OB betonte, dass durch umsichtige Planungen keine Mangellagen während der Bauphase entstanden seien. Das kommunale Netz habe den Wasserbedarf stets decken können. Die Rücksicht auf die Bedürfnisse der Anwohner habe zu einer hohen Akzeptanz geführt, was Stadtteilbeiratssprecher Rainer Vierbaum mit Nicken bestätigte. „Für den Kindergarten wurde eine Brücke erstellt, mit der man sogar den Rhein hätte überqueren können“, scherzte Eberhardt.

Timo Schneider führte auf, dass erstmals in Südbaden eine digitale Messmethode für die Trocknung der aus 1500 Kubikmeter Beton erstellten Wände eingesetzt wurde, um die optimale Zeit für die Ausschalung erkennen zu können. Die Wasserkammern selbst kommen durch den besonderen Beton ohne Auskleidung mit Stahl, Fliesen oder sonstigen Materialien aus.

Als nächstes kommt Eichsel an die Reihe

Regelmäßige Stichproben, automatisierte Vorgänge und modernste Technik sorgen dafür, dass die Lebensmittelsicherheit größtmöglich eingehalten werde, freute sich der Oberbürgermeister. „Wir haben hier die größte Lebensmittelverpackung Rheinfeldens“, beschrieb Markus Linder den zehn Meter hohen Koloss, der größtenteils in den Hang gebaut wurde. Das Volumen wurde so ausgelegt, dass sowohl der Löschwasservorrat für zwei Stunden als auch die Spitzenabdeckung auch mit Steigen der Kernstadtbevölkerungszahlen viele Jahre gewährleistet bleiben wird.

Nachdem 2020 der neue Hochbehälter in Minseln in Betrieb genommen wurde, ist als nächstes Projekt von ED-Netze und den Stadtwerken Rheinfelden der Standort Eichsel vorgesehen. Im Gegensatz zu Fernwärme-Leitungen sind Trinkwassernetze wegen der unterschiedlichen Zusammensetzungen des Wassers nur sehr eingeschränkt kombinierbar. Daher ist die Stadt darauf angewiesen, den Bedarf über das lokale Grundwasser komplett eigenständig abzudecken.

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