Rheinfelden Hallenanbau-Kosten laufen davon

Die Oberbadische
Die Fridolinhalle in Degerfelden soll einen Anbau erhalten. Im Bau- und Umweltausschuss des Rheinfelder Gemeinderates gab es zuletzt Kritik. Der Gemeinderat will am Donnerstag entscheiden. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Degerfelden: Bau- und Umweltausschuss tut sich schwer und verweist Fridolinhalle an den Gemeinderat

Irgendwie ist schon ein wenig der Wurm drin im Plan, den Anbau an die Fridolinhalle in Degerfelden zu realisieren. Das Projekt, das neben einer neuen Küche und Sanitärräumen auch den lang ersehnten Schauraum für kulturelle Veranstaltungen beinhaltet, schien schon in trockenen Tüchern. Doch seit der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses Rheinfelden steht das Vorhaben wieder auf wackligen Füßen.

Von Gerd Lustig

Rheinfelden-Degerfelden. Viel Zeit war bereits ins Land gezogen, bis die Pläne für Degerfelden nach zähem Ringen endlich auf den Weg gebracht waren. Nach dem Beschluss im Gemeinderat im vergangenen Jahr im September hatte es zunächst mit der Ausschreibung der Baumaßnahmen für Rohbau und Erdarbeiten nicht geklappt. Nur eine einzige der neun angeschriebenen Firmen hatte ein Angebot abgegeben. So wurde schnell klar, dass der gewünschte Baubeginn im März nicht zu halten ist. Zumal das Projekt auch noch deutlich über der Kostenkalkulation liegt.

Die zweite, jetzt separate Ausschreibung für Rohbau und Erdarbeiten brachte mehr Erfolg. In beiden Fällen fiel die Wahl auf die Firma Käsinger aus Schwörstadt. Allerdings, die Rohbauarbeiten liegen bei den Kosten um rund ein Viertel über der Kalkulation, die Erdarbeiten darunter. Unterm Strich resultieren daraus Mehrkosten von 15 Prozent, womit sich die Gesamtkosten auf eine Million Euro erhöhen. Baubeginn sollte im Juni sein. Mit dieser Offerte ging die Verwaltung jetzt in den Bau- und Umweltausschuss.

Das Gremium hatte indes kurz zuvor die Nachricht schlucken müssen, dass beim Brückenbauwerk über die Güterstraße wohl eine Millionen-Baustelle auf die Stadt zukommt. Und so wurde diskutiert.

Der Tenor im Gremium: Finanziell in diesen Zeiten knapper Kassen kaum darstellbar. Die Fraktionen meldeten allesamt Beratungsbedarf an. Der Beschluss wurde nun auf den kommenden Donnerstag vertagt, wenn das Thema im Gemeinderat ansteht. OB Klaus Eberhardt machte aber bereits deutlich, dass im Falle einer Absage an den Anbau mögliche Schadenersatzzahlungen auf die Stadt zukommen könnten. Wie hoch die sein könnten, soll ebenfalls im Gemeinderat gesagt werden.

Skepsis und Kritik

In der Sitzung des Bauausschusses hatte sich Degerfeldens Ortsvorsteherin Karin Reichert-Moser (Freie Wähler) derweil enttäuscht gezeigt, als sie im Ratsrund den Gegenwind gegen das Projekt Hallenanbau verspürte. „Ich empfehle jedem hier, sich die Gegebenheiten für die Vereine in Degerfelden einmal selbst anzuschauen“, sagte sie und richtete diese Botschaft an „all die Kritiker, Skeptiker und Neider“. Und: „Wenn unser Projekt nicht zustande kommt, dann möchte ich auch wissen, was sonst noch aus Sparzwängen heraus gestrichen werden soll“, legte Reichert-Moser nach.

Zuvor hatten vor allem Rainer Vierbaum (CDU), der von Anfang an gegen das Projekt war, und auch Karin Paulsen-Zenke (SPD) Bedenken geäußert. Letztere bekannte, dass es ihr „himmelangst“ werde, da der geplante Hallenanbau von Sitzung zu Sitzung teurer würde. Jetzt sei man ja schon bei einer Million Euro. „Hätten wir das alles früher absehen können, hätten wir im September sicher anders entschieden“, resümierte Paulsen-Zenke.

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