Rheinfelden Hallenanbau wird doch realisiert

Gerd Lustig
Der Anbau an der Fridolinhalle in Degerfelden kommt zeitnah wie geplant. Trotz deutlicher Mehrkosten gab der Rheinfelder Gemeinderat am Ende mehrheitlich Zustimmung. Foto: Gerd Lustig

Fridolinhalle: Gemeinderat Rheinfelden sagt zähneknirschend „Ja“ / Stornokosten wären enorm geworden

Rheinfelden - Degerfeldens Ortsvorsteherin kann für ihren Ortsteil aufatmen. Nachdem der lang ersehnte Anbau für die Fridolinhalle im Bau- und Umweltausschuss jüngst – trotz Baubeschluss im Herbst 2020 - zum Wackelkandidaten avanciert war, gab der Rheinfelder Gemeinderat nun grünes Licht.

Bei zwei Gegenstimmen, sieben Enthaltungen und 21 Ja-Stimmen entschied sich das Gremium trotz erheblicher Verteuerung des Vorhabens für die geplante Realisierung des Anbaus samt Kulturraum und neuem Sanitärbereich nebst Küche. Die Auflage: strenges Controlling bei der weiteren Vergabe der Arbeiten der einzelnen Gewerke sowie ein Baustart im Juni.

Kostenschätzung hat sich nahezu verdoppelt

Die Bauchschmerzen bei vielen Mitgliedern im Gemeinderat blieben jedoch. Dies ist kein Wunder, denn aus den ursprünglich angedachten Kosten von 650 000 Euro im Jahr 2017 sind inzwischen 1,18 Millionen Euro geworden. Dass dies gerade in Zeiten leerer Haushaltskassen Fragen und Probleme aufwirft, war daher abzusehen.

Angesichts der von der Verwaltung errechneten Entschädigungszahlungen in Höhe von knapp 200 000 Euro im Falle einer Stornierung der Ausschreibungen gab der Rat aber zähneknirschend seine Zustimmung. „Wir wollen ja keine 200 000 Euro in den Sand setzen“, erklärte beispielsweise Rainer Vierbaum seine Stimmenthaltung, obwohl er bislang stets gegen das Vorhaben war. „Hier ging es aber auch um die Glaubwürdigkeit der Stadt als verlässlicher Bauträger“, machte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt deutlich und zeigte sich letztlich froh, dass das Projekt in Degerfelden starten kann.

Zuvor hatte schon Paul Renz (CDU) an die Glaubwürdigkeit des Gemeinderats appelliert, zu seinen Entscheidungen zu stehen. Künftig müssten aber die Kalkulationen der Kosten genauer erfolgen. Die jetzige Verteuerung führt er in erster Linie auf die „robuste Baukonjunktur“ und auch auf die Verzögerung durch Vakanz im Bauamt zurück.

Karin Paulsen-Zenke (SPD) meldete große Bedenken an, dem Projekt angesichts davongaloppierender Kosten zuzustimmen. Ihr schwane nämlich bereits jetzt, wie schwer es in den nächsten Haushaltsjahren fallen werde, bei freiwilligen Leistungen der Stadt den Rotstift anzusetzen und schmerzliche Einschnitte vorzunehmen, hielt sie fest.

Zu guter Letzt wartete der OB mit einer vergleichsweise guten Nachricht auf: Bei der anstehenden Vergabe im Bereich Sanität lägen die Angebote unter den veranschlagten Kosten der Stadt.

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