Rheinfelden Herausfordernd – aber erfolgreich

Guido Neidinger
Das Foto zeigt von links: Rainer Liebenow (Vorstandsvorsitzender), Klaus Schäuble (Filialdirektor, Filialbereich Rheinfelden), Christian Eschbach (Vorstandsmitglied) und Sebastian Minges (Leiter Gewerbekundenbetreuung der Sparkasse Rheinfelden) Foto: zVg

Wirtschaft: Sparkasse baut in Wyhlen neue Filiale für 3,5 Millionen Euro / Gutes Geschäftsergebnis

Rheinfelden/Grenzach-Wyhlen -  Nicht nur für das Gesamtinstitut (wir berichteten), sondern auch für den wichtigen Geschäftsbereich am Hochrhein zieht die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2020.

„Wir blicken auf ein herausforderndes, aber durchaus zufriedenstellendes Jahr zurück“, erklärte Vorstandsvorsitzender Rainer Liebenow, als er gestern das abgelaufene Geschäftsjahr Revue passieren ließ. Die kompetenten Finanzdienstleistungen vor Ort schätzen die Kunden laut Liebenow nach wie vor. Dies spiegele sich eindeutig in den Ergebnissen auf verschiedenen Geschäftsfeldern wider.

Das Kreditgeschäft

Als besonders erfreulich gilt die weitere Entwicklung des Kreditgeschäfts. Herausragend sind hier die Firmenkundenkredite und das Baufinanzierungsgeschäft. Das Kreditvolumen stieg in Rheinfelden um 17,4 Millionen Euro auf 524,6 Millionen Euro (+3,4%) an.

Die Einlagen

Die Kunden der Sparkasse Rheinfelden legten im vergangenen Jahr rund 58,5 Millionen Euro mehr auf die hohe Kante. Damit erhöhte sich der Einlagenbestand auf 557 Millionen Euro (+11,7%). Der hohe Geldzufluss stellt nach den Worten Liebenows allerdings auch ein Problem für das führende regionale Kreditinstitut dar. Der Sparkasse fließt deutlich mehr Geld zu, als sie am heimischen Markt verleihen kann. Aus diesem Grund wird erstmals ein sogenanntes Verwahrentgelt – landläufig Minuszins genannt – eingeführt. Dies gilt allerdings nur für gewerbliche Kunden ab einer Einlage von mindestens 100 000 Euro.

Das Wertpapiergeschäft

In Zeiten anhaltend niedriger Zinsen suchen die Kunden nach renditeträchtigen Anlageformen. Auch aus diesem Grund hat sich das Wertpapiergeschäft mit einem Plus von 4,3 Millionen Euro (+4,4%) gut entwickelt. Gerade hier sieht die Sparkasse weitere Möglichkeiten für gute Anlagen und Renditen.

Das Dienstleistungsgeschäft

Als „geradezu ausgezeichnet“ bezeichnete Liebenow das Immobiliengeschäft. Objekte im Wert von 12,3 Millionen wurden im Bereich Rheinfelden umgesetzt. Dem ungebrochenen Trend hin zu den eigenen vier Wänden trägt die Sparkasse mit der Einstellung eines zusätzlichen Maklers Rechnung.

Das Girokonto

Bei den Girokonten ist die Sparkasse mit einem Anteil von über 50 Prozent weiterhin der Platzhirsch. Stark ansteigend ist hier die Nutzung digitaler Angebote. Die Kunden erledigen viele Bankgeschäfte über die Sparkassen-App oder die Internet-Filiale. „Sie ist mittlerweile unsere meistbesuchte Filiale. Doch darüber hinaus bieten wir unseren Kunden über die Multikanalstrategie genau die Lösungen, die sie benötigen, und bauen Funktionen stetig weiter aus“, betonte Vorstandsmitglied Christian Eschbach. Er verantwortet seit Jahresbeginn den gesamten Marktbereich. Gerade die Corona-Pandemie hat dem kontaktlosen Bezahlen mit Karten und Smartphone einen weiteren Schub verliehen.

Die Mitarbeiter

Die Mitarbeiter „sind unser wichtigstes Kapital“, betonte Liebenow. Während viele Kreditinstitute Jahr für Jahr Stellen abbauen, ist die „Stellenanzahl bei der Sparkasse seit Jahren nahezu gleich“ geblieben, betonte Liebenow. Im Bereich Rheinfelden beschäftigt das Institut 60 Mitarbeiter und bildet 33 Nachwuchskräfte aus. Bei der Ausbildungsquote liegt die Sparkasse damit über dem Bundesdurchschnitt im privaten Kreditgewerbe.

Nachhaltigkeit

Zum Klima- und Umweltschutz will auch die Sparkasse ihren Beitrag leisten und unterstützt deshalb engagiertes Handeln in Sachen Energiesparen mit zahlreichen Aktionen. Erste Maßnahmen, zum Beispiel der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen oder die Förderung umweltfreundlicher Mobilität, wurden bereits umgesetzt.

Gemeinwohlförderung

Als verlässlicher Partner präsentiert sich die Sparkasse auch bei der Förderung des Gemeinwohls. So wurden im Jahr 2020 rund 440 000 Euro im gesamten Geschäftsgebiet an örtliche Vereine und Institutionen verteilt. Allein bei der großen Sonderspendenaktion zum Jahresende hat die Sparkasse Vereinen, die besonders hart von den Auswirkungen der Corona-Pandemie getroffen wurden, mit insgesamt 58 100 Euro unter die Arme gegriffen. Außerdem unterstützte die Sparkassenstiftung Jugend, Umwelt, Bildung regionale Projekte mit einem Volumen von 22 500 Euro.

Das Fazit

Rainer Liebenow sieht die Sparkasse mit ihren elf Filialen und neun SB-Einrichtungen „auf einer soliden Basis“. Die Bilanzsumme stieg erstmals leicht über die Grenze von drei Milliarden Euro (+4,7%). Das Betriebsergebnis liegt mit 0,75 Prozent über dem Durchschnitt der Sparkassen im Land. Das regional verwurzelte Unternehmen investiert weiter in sein Filialnetz und erstellt in Wyhlen für 3,5 Millionen Euro ein neues Gebäude.

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