^ Rheinfelden-Herten: Schauen, kaufen und Gutes tun - Rheinfelden - Verlagshaus Jaumann

Rheinfelden-Herten Schauen, kaufen und Gutes tun

Heinz Vollmar
Der Flohmarkt im Haus Rabenfels ist immer wieder eine wahre Fundgrube, denn das Sortiment ändert sich laufend. Foto: Heinz Vollmar

Die Hertener Pfalzergruppe veranstaltet regelmäßig Flohmärkte – und das seit 33 Jahren. Die Einnahmen fließen stets sozialen Zwecken zu. Ein Besuch im Haus Rabenfels.

In regelmäßigen Abständen – zumeist einmal monatlich – wird auch in unserer Zeitung der Flohmarkt der Pfalzergruppe Herten angekündigt. Vor allem jene, die neu im Ort leben, fragen sich bisweilen, was es mit dem Namen der Gruppe auf sich hat.

Gründerin: Helga Pfalzer

Um es gleich vorweg zu sagen: Mit der Pfalz hat die Gruppe nichts zu tun. Vielmehr leitet sie ihren Namen von ihrer Initiatorin her. Denn den Startschuss zur Gründung der sozial vielfältig tätigen Gruppe gab Helga Pfalzer. Sie hob im Jahr 1975 die heutige Pfalzergruppe aus der Taufe. Der Gründerin ging es damals vor allem darum, „Hilfe all denjenigen zukommen zu lassen, die Hilfe nötig haben“.

Anfänge bereits 1975

Dass dieser Leitspruch heute noch Gültigkeit hat, beweist seit nunmehr 33 Jahren auch die Veranstaltung von Flohmärkten rund um das Haus Rabenfels. Diese Märkte sorgen für die finanziellen Mittel, die die Gruppe braucht, um Hilfeleistungen zu erbringen. So auch am vergangenen Wochenende. Nachdem Helga Pfalzer im Jahr 1996 gestorben war – ein Jahr nachdem sie für ihr segensreiches Wirken die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg erhalten hatte –, übernahmen Ursula Jülle und Gerda Haug die Regie in der sozialen Arbeitsgruppe.

Erst in „Müllers Schüüre“

Beim jüngsten Flohmarkt am Wochenende erinnerten beide an die Anfänge im Jahr 1975, als zunächst eine Bastelgruppe für Erwachsene und Kinder initiiert worden war und man zugunsten des DRK Basare veranstaltete, um die Dinge zu verkaufen. Damals zählten darüber hinaus auch eine kostenlose Hausaufgabenbetreuung sowie die Nachbarschaftshilfe zum Repertoire der Pfalzergruppe. Jülle und Haug erinnern sich in diesem Zusammenhang auch an die ersten Flohmärkte – damals noch in „Müllers Schüüre“.

Regelmäßig Hochbetrieb

Dass die Flohmärkte der Pfalzergruppe auch heute noch gerne angenommen werden, bewies auch die Veranstaltung am Wochenende, als sich Anbieter von nicht mehr benötigten Dingen wie auch unzählige Käufer am Haus Rabenfels regelrecht die Klinke in die Hand gaben. Hier herrschte wieder einmal Hochbetrieb.

Im Sammelsurium der Pfalzergruppe befinden sich beispielsweise Haushaltsartikel jeglicher Art, dazu Bücher, Kleidung und vielerlei andere Dinge des täglichen Gebrauchs, die zu moderaten Preisen über die Ladentheke gehen.

Kein Platz für Möbel

Sowohl Ursula Jülle als auch Gerda Haug würden obendrein gerne Möbel anbieten. Im Haus Rabenfels fehlt dazu jedoch der Platz. Dem Enthusiasmus und sozialen Engagement der Pfalzergruppe tut die Platznot jedoch keinen Abbruch.

Einen richtigen Ansturm auf das Flohmarktangebot habe es nach der Corona-Pause gegeben, als sich lange Schlangen am Haus Rabenfels bildeten und die Menschen um Einlass baten, wie Haug und Jülle erzählen. Dies habe in besonderer Weise gezeigt, wie wichtig die Arbeit der Pfalzergruppe sei. Allerdings benötige man für die Arbeit in der Gruppe auch ein gehöriges Maß an Idealismus, wie Haug betonte. Inwieweit diesen Idealismus auch jüngere Menschen aufbringen können, müsse die Zukunft der Pfalzergruppe zeigen. Sie selbst wie auch Ursula Jülle wollen indes so lange mitarbeiten, wie ihre Gesundheit es ihnen ermöglicht. Tatsache sei, dass die Arbeit sehr aufwendig ist, wie sie aus eigener, jahrelanger Erfahrung berichten. Beide sind sich jedoch darüber einig, dass neben der Unterstützung von sozialen Organisationen auch das gute Miteinander und der Zusammenhalt in der Gruppe eine Bereicherung für ihr Leben darstellt und sie zum Weitermachen motiviert.

Bürgerpreis 2009

Eine offizielle Ehrung erfuhr die Gruppe für ihr soziales Engagement übrigens bereits im Jahr 2009, als ihr von der Bürgerstiftung der Bürgerpreis der Stadt Rheinfelden als Anerkennung des sozialen Engagements verliehen wurde.

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