Anschließend war es endlich so weit: Samuel Koch hielt Einzug. Wegen eines Autobahnstaus waren er und seine Mutter etwas verspätet eingetroffen. Frenetischer Jubel und donnernder Applaus empfingen den Schauspieler, als er im Lichthof eintraf. Mit berührenden Worten wandte er sich an die Schüler, die ihn zwei Wochen zuvor mit großer Mehrheit zu ihrem Projektpaten gewählt hatten. Koch betonte die Bedeutung des Netzwerks. Jeder Mensch sei wertvoll, völlig unabhängig von äußeren Merkmalen.
Dazu fand er ein treffendes Beispiel aus der eigenen Schulzeit. In der Grundschule sei er ein guter Schüler gewesen, aber auf dem Gymnasium in Weil am Rhein habe er schnell die erste Fünf in Englisch erhalten. Daraufhin habe sein Vater ihm ein Jojo geschenkt und gesagt: „Für mich bist du immer eine Einsplus.“ Koch betonte die liebevolle Zuwendung, die er immer wieder erfahren habe – unter anderem von seinem ehemaligen Deutschlehrer Hubert Wischnewski. Der war, als ehemaliger Schulleiter des GBG, unter den Ehrengästen und nickte sichtlich gerührt.
Koch und die Schüler des GBG haben gemeinsam viel vor in den nächsten Jahren. Im Gespräch nach Veranstaltungsende schlug er Schülern vor, ihn am 9. November nach Berlin zu einer Kranzniederlegung am Holocaust-Mahnmal zu begleiten. Die Schüler waren begeistert, und auch Schulleiter Habermaier zögerte nicht lange: „Die mündliche Zustimmung ist hiermit erteilt, die schriftliche wird folgen.“