Rheinfelden IG und Stadt wollen Antworten

Evangelischer Pressedienst epd
Wie lange wird es in Rheinfelden noch ein eigenes Krankenhaus geben? Foto: Tim Nagengast

Der Infoabend zum Thema Kreiskrankenhaus sei nicht zufriedenstellend verlaufen, heißt es in einem offenen Brief an die Landrätin und die Kreiskliniken.

In einem gemeinsamen offenen Brief an Landrätin Marion Dammann und den Geschäftsführer der Kliniken des Landkreises, Udo Lavendel, nehmen die IG für den Erhalt des Kreiskrankenhauses (KKH) Rheinfelden und die Stadtverwaltung Stellung zur Informationsveranstaltung am vergangenen Dienstag in Maulburg (wir berichteten in unserem Regio-Teil). Dabei seien etliche Fragen offen und damit unbeantwortet geblieben, beklagen die Unterzeichner des Briefs, OB Klaus Eberhardt und IG-Sprecher Udo Schwehr.

Vieles blieb unbeantwortet

„Die Informationen zu den möglichen Schließungen der Krankenhäuser Rheinfelden und Schopfheim waren enttäuschend, und die Fragen der Bevölkerung nach der konkreten Ausgestaltung der Notfallversorgung in der Übergangszeit blieben unbeantwortet“, schreiben Eberhardt und Schwehr.

Dabei sei die Chance verpasst worden, die Ängste aufseiten der Bevölkerung und des Klinikenpersonals auszuräumen. „Ganz im Gegenteil, die unbeantwortet gebliebenen Fragen geben Anlass zur Sorge, dass in den folgenden Wochen weitere Personal- und Patientenverluste nicht ausgeschlossen werden können“, heißt es in dem Brief weiter. Das Projekt Kreisklinikum werde durch den „Vertrauensverlust und Imageschaden, wie er aktuell stattfindet, gefährdet“.

„Überhasteter Umzug“

Der im Raum stehende „ Eilumzug“ ist aus Sicht von IG und Stadtverwaltung „ein ganz wesentlicher Treiber weiterer Verunsicherungen in der Bevölkerung und bei den Beschäftigten. Es ist kein Beitrag zum dringend benötigten Imagewandel und Reputationsgewinn der Kliniken“.

Um die Menschen mitzunehmen und nicht weiter zu verunsichern, halten Stadt und Interessensgemeinschaft eine Faktenklärung vor einer Entscheidung zur Standortschließung in Rheinfelden für unabdingbar.

Dazu gehören aus ihrer Sicht eine Offenlage des Kosten-Nutzen-Verhältnisses im Falle einer vorzeitigen Standortschließung unter Berücksichtigung des Risikos, weitere Serviceleistungen und bewährtes Krankenhauspersonal aufgrund eines „überhasteten Umzuges“ zu verlieren. Außerdem wird die Darstellung der räumlichen, organisatorischen, personellen und finanziellen Folgen eines solchen vorzeitigen Umzugs in andere Klinikbereiche verlangt – einschließlich der Bindung der Personalressource im Management für diese Aufgabe. „Wir glauben, dass erhebliche Umstrukturierungsmaßnahmen sowohl organisatorischer als auch baulicher Art notwendig werden, um für einen Zeitraum von weniger als zwei Jahren, eine Notfallversorgung allein am Standort Lörrach aufzubauen. Zumal diese in der Vergangenheit oft die Achillesferse in der „öffentlichen Würdigung“ des Klinikbetriebes war“, schreiben Schwehr und Eberhardt.

Des Weiteren wird in dem offenen Brief an Dammann und Lavendel die Darlegung eindeutig nachvollziehbarer Notfallversorgungsstrukturen an den Standorten Rheinfelden und Schopfheim bis zur Eröffnung des Zentralklinikums gefordert.

Erst klären, dann handeln

„Ohne Klärung dieser Punkte sehen wir keine Voraussetzung für eine Entscheidung. Stattdessen sehen wir in den überhasteten Umzugsvarianten, ein Verlassen des bisher vorbildlichen Lörracher Weges zur Inbetriebnahme eines Zentralklinikums“, schreibt die IG in Kooperation mit der Rheinfelder Stadtverwaltung. Erneut rufen beide außerdem nach einer Informationsveranstaltung in Rheinfelden selbst.

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