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Rheinfelden Im Rollstuhl Velo fahren

Die Oberbadische
Tim Semmler fährt Christos im neuen „Rolli-Velo“ des St. Josefshauses spazieren. Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Spende: Volksbank-Auszubildende finanzieren „Rolli-Fahrrad“ für Josefshaus

Da steht es nun, das Rollstuhlfahrrad mit Elektroantrieb, bei dessen Anschaffung die Auszubildende der Volksbank Rhein-Wehra wesentlich mitgewirkt haben.

Rheinfelden-Herten. Erst traut sich keiner, das E-Bike mit der Ladefläche im Frontbereich zu besteigen und eine Runde ums Haus Elisabeth zu drehen: Christos, jugendlicher Bewohner einer der Wohngemeinschaften auf dem Campus des St. Josefshauses (SJH), wartet in seinem Rollstuhl auf der Ladefläche geduldig, bis sich Banklehrling Tim Semmler endlich traut. „In den Kurven ist es ganz schön schwierig“, wird dieser kurz darauf sagen; an die Fahrt mit dem ungewohnten Gewicht vor dem Lenker muss man sich gewöhnen. Später wird sich auch sein Kollege Tobias Regitz noch eine Fahrt zutrauen.

Ein lang gehegter Wunsch war das Rollstuhlfahrrad im Haus Elisabeth, damit auch die Bewohner, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, mit Familie und Mitbewohnern auf Fahrradtour gehen können. Schon im September vergangenen Jahres hatten sechs Azubis der Volksbank Rhein-Wehra 400 Euro gespendet, die sie am Sommerfest des St. Josefshauses drei Monate zuvor mit dem Verkauf von Cocktails eingenommen hatten; neben Semmler und Regitz sind das Tamara Bach, Lukas Bittner, Maximilian Faller, Sandra Potocki. Nun legte die Volksbank Rhein-Wehra nach und spendete weitere 3000 Euro aus Gewinnsparmitteln, um den Kauf des Gefährts zu ermöglichen.

Zur symbolischen Scheckübergabe an das St. Josefshaus waren am Dienstag neben den Azubis Vorstandsvorsitzender Werner Thomann und Ausbildungsleiter Pirmin Feger nach Herten gekommen. Das Haus Elisabeth repräsentierten Christos, Ronja und Kim, letztere ebenfalls im Rollstuhl, sowie die Leiterin Christina Geiger und die Mitarbeiterin Nadine Giesi. SJH-Vorstandsmitglied Birgit Ackermann betonte gegenüber den Azubis, dass ihr bei der Aktion vor allem die Begegnung der jungen Menschen wichtig sei. Die Idee, das Geld für das Rollstuhlfahrrad zu verwenden, sei zusammen mit den Azubis entstanden.

Das Fahrrad ist ein Serienfahrzeug der Firma Draisin und kostete insgesamt 9100 Euro. Die restliche Summe wurde über Fördermittel und zahlreiche kleinere Spenden finanziert, unter anderem von einer Urgroßmutter eines Bewohners. Vor zwei Monaten kam es in Herten an und wurde bereits bis nach Steinen ausgeliehen: „Die Familie eines Bewohners fuhr über den Dinkelberg mit ihren Velos hierher, ließ eines stehen, um das Rollstuhlfahrrad zu bemannen, und fuhr mit diesem wieder nach Hause zurück“, berichtet Geiger. Das Fahrrad wird allen Bewohnern des St. Josefshauses und ihren Familien zur Buchung offenstehen.

Fernziel ist ein weiteres Fahrrad: „Das ist unser nächster Wunsch, um unseren Bewohnern im Rollstuhl ein Gemeinschaftserlebnis zu ermöglichen“, sagt Ackermann.

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