Rheinfelden In der Hauptstadtpresse

Ulf Körbs
Dank des Gewinns des Wettbewerbs „Ultraeffiziente Industriegebiete“ hat es Rheinfelden in die Hauptstadtpresse geschafft. Die Berliner „Tageszeitung“ berichtet darüber. Foto: Archiv

„Ultraeffizient“: Die Berliner „Tageszeitung“ berichtet darüber.

Rheinfelden/Berlin - Rheinfelden hat es in die Hauptstadtpresse geschafft. Zu verdanken hat es die Löwenstadt ihrem Sieg im „Ultraeffizenz“-Wettbewerb.

Die „Tageszeitung“ (taz) hat das Thema aufgegriffen. Das links-alternative Blatt setzt sich aber mit dem Projekt auch kritisch auseinander. So heißt es in dem Bericht, da die Rheinfelder Industriebetriebe angesiedelt wurden, um die umweltschonende Energie des alten Wasserkraftwerks überhaupt nutzen zu können, sei der Standort nur bedingt mit anderen vergleichbar. Dennoch nennt die „taz“ das Projekt „ambitioniert“, zumindest die Ziele.

Gewerblichen Autoverkehr einbeziehen

So soll in das Konzept bekanntlich auch der gewerbliche Autoverkehr einbezogen werden. Aber wie das geschehen soll, erklären die Wissenschaftler des begleitenden Frauenhofer-Instituts nicht. Dessen Vertreter, der Ingenieur Ivan Bogdanov, hatte die Entscheidung für Rheinfelden auch mit dem Hinweis begründet, dass in der Löwenstadt „schon viel umgesetzt wurde“.

Dabei verweist er auch auf das neue Wasserkraftwerk. das im Jahr rund 600 Millionen Kilowattstunden Strom liefert. Aber zu dem Projekt gehört auch die mittlerweile vertraglich abgesicherte Nutzung der Abwärme von Evonik im städtischen Fernwärmenetz.

Aber der „taz“-Autor fragt auch, ob das Vorhaben überhaupt gelingen könne angesichts der Größe der beteiligten Unternehmen. Alleine Evonik beschäftigt am Standort auf 40 Hektar rund 1200 Mitarbeiter. Auf die Nachfrage seitens der Berliner Redaktion sei Bogdanov zurückhaltender geblieben als die offizielle Medienmitteilung seines Instituts: „Wir müssen jetzt erst einmal alle Daten zusammentragen.“ Es muss also festgestellt werden, welche Einsatzstoffe in die Firmen hinein- und welche Abfallstoffe hinausgehen. Ebenso müssen die Energiebilanzen der Unternehmen noch ausgewertet werden. Ende März soll das Konzept dann stehen.

Kritische Kommentare

Weniger zurückhaltender gibt sich die „taz“-Leserschaft mit ihren Kommentaren im Internet. Da erinnert eine Zuschrift, dass auch schon einmal eine hocheffiziente Pyrolyse-Anlage insatlliert werden sollte. Doch verwirklicht wurde das nicht. Und ein anderer kommentiert: „Nichts wirklich Neues. Ein klassisches Audit für die Industrie mit Finanzierung des Fraunhofer Instituts IPA durch Steuergelder statt durch die Industrie. Leider ohne Betrachtung der Umsetzungspotentiale, da IPA dazu wohl keine Daten verfügbar hat.“

Doch die „taz“ schreibt auch: „Rheinfeldens Oberbürgermeister Klaus Eberhardt freut sich unterdessen, dass seine Stadt für das Projekt ausgewählt wurde: Die Stadtverwaltung sehe sich nun bestärkt in dem Bestreben, „an städtebaulichen Entwicklungs- und nachhaltigen Energiekonzepten zu arbeiten“.

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