Musical: Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums und aus Russland begeistern im Rheinfelder Bürgersaal
Alle Achtung vor der Leistung der jungen Darsteller auf der Bühne im Rheinfelder Bürgersaal: Unter dem Motto „Musik für den Frieden“ war die Musical Company des Lise-Meitner-Gymnasiums (LMG) Grenzach-Wyhlen zusammen mit dem jungen Theater „Premier“ aus der russischen Stadt Twer aufgetreten, und die jungen Künstler ernteten stehenden Applaus für eine perfekte mitreißende Aufführung.
Von Manfred Herbertz
Rheinfelden. Auch eine Zwangspause gleich nach dem ersten Auftritt konnte die Akteure nicht aus der Fassung bringen. Fast eine halbe Stunde ging nichts, der Strom war ausgefallen, nur die Notbeleuchtung funktionierte noch im Saal. Die Zuschauer im voll besetzten Bürgersaal nahmen es gelassen und vertrieben sich die Zeit mit dem Mitsingen von Beatles-Liedern, Handys leuchteten und verbreiteten fast so etwas wie Festivalstimmung.
Das Projekt „Musik für den Frieden“, wurde vor zwei Jahren von dem LMG-Musiklehrer , Thomas Vogt ins Leben gerufen. „Wir waren von Anfang an von diesem fantastischen Projekt begeistert, aber wir hatten auch große Sorgen, ob uns das am Ende nicht überfordert“, gab Schulleiter Frank Schührer in seiner Begrüßung unumwunden zu. Aber es wurde zu einem Erfolg: „Musik für den Frieden“ hat deutsche und russische Jugendliche zusammengebracht und geholfen, eine Brücke zwischen Menschen zu bauen.
Mit dem Jugendtheater „Premier“ unter der Leitung von Andrey Koryakow aus Twer war ein toller Partner gefunden. Die Theatergruppen besuchten sich gegenseitig und erarbeiteten ein gemeinsames Konzertprogramm, die LMG Musical Company steuerte Auszüge aus ihrem Musical „Drei Musketiere“ bei, für „Premier“ hatte Koryakow schwungvolle Stücke geschrieben.
Im September wurden die deutschen Jugendlichen herzlich in Russland aufgenommen. Man hatte begeisternde Aufführungen in Twer und Moskau, über die in den Medien ausführlich berichtetet wurde. Jetzt sind die russischen Jugendlich des Gymnasium Nummer 12 aus Twer zu ihrem Gegenbesuch nach Deutschland gekommen.
Der Auftritt im Rheinfelder Bürgersaal am Montagabend wurde zu einer Demonstration der Völkerverständigung und zu einem lebendigen Beweis dafür, dass Musik jede Grenze überwinden kann. Die Schüler sangen in beiden Sprachen. Bei den gemeinsamen Tänzen ist kaum zu erkennen, wer ist deutsch, wer russisch.
Mitreißende Musik, tolle Lieder, eine fantastische, rasante Choreografie, die von den jungen Darstellern perfekt und mit viel Begeisterung aufgeführt wurde, ließen den Abend im Bürgersaal zu einem großartigen Erlebnis werden.
„Eine kleine Idee kann wachsen, viele Menschen begeistern und mit einbeziehen. Jeder kann etwas tun“, befand auch Grenzach-Wyhlens Bürgermeister Tobias Benz, der darauf hinwies, dass „Musik für den Frieden“ kein von oben herab diktiertes Projekt sei, sondern von untern gewachsen ist. „Wir erleben hier, was Begegnung schaffen kann“, hielt Benz fest.
Weitere Informationen: Wer den mitreißenden Auftritt der LMG Musical Company und des Jugendtheaters „Premier“ aus Twer in Russland verpasst hat, hat heute Mittwoch, 30. Oktober, im Kurhaus Badenweiler und am Freitag, 1. November, in der Ludwigskirche in Freiburg Gelegenheit, das Stück zu sehen.
