Rheinfelden In diesem Jahr keine Brückensensationen

Ulf Körbs
Die Brückensensationen in diesem Jahr fallen der Corona-Pandemie zum Opfer. Foto: Ulf Körbs (Körbs)

Der Leiter des Rheinfelder Kulturamts im Interview

Rheinfelden - Großveranstaltungen bleiben wegen der Corona-Pandemie untersagt. Unser Redakteur Ulf Körbs hat bei Claudius Beck, dem Leiter des Rheinfelder Kulturamts, nachgefragt.

Frage: Herr Beck die Bundeskanzlerin hat gewisse Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen angekündigt. Dabei unterstützt Oberbürgermeister Klaus Eberhardt in einer Pressemitteilung die Entscheidung, Großveranstaltungen bis Ende August auszusetzen. Was heißt das für die „Brückensensationen“, einem Rheinfelder Markenzeichen?

Wir müssen wohl akzeptieren, dass es kein Straßentheaterfestival diesen August gibt, ohne wenn und aber. Ich hatte gehofft, dass bis dahin ein entspannteres Klima herrschen würde, aber es trifft uns auch. Auch ein Ausweichen um rund zwei Wochen später in den September ist sehr gewagt und hilft auch nicht weiter. Auch eine kleinere Form oder andere Varianten sind keine Lösung. Das Festival ist beliebt und gut besucht, das passt einfach nicht.

Frage: Wenn die „Sensationen“ ausfallen, was bedeutet das eigentlich für die für einen Auftritt engagierten Künstler? Bekommen sie ein „Ausfallhonorar“? Wenn ja, bleibt das Kulturamt aber auf heftigen Kosten sitzen, oder?

Wir haben vorsichtshalber nur ganz wenige Verträge in diesem Jahr abgeschlossen, alle anderen Künstler sind bisher nur optioniert. Wegen der unklaren Situation habe ich die Programmplanung hinausgeschoben. Wegen „höherer Gewalt“ bekommt kein Künstler sein Honorar, was sehr bitter ist. Es gibt die Idee, Künstlern, die dieses Jahr eingeplant waren, auf nächstes Jahr zu vertrösten. Da gibt es auch die Möglichkeit in diesem Jahr schon eine Anzahlung zu leisten, die die Künstler zur Überbrückung gut gebrauchen können. So sind ein Teil der Kosten auf zwei Jahre verteilt.

Frage: Das Konzert anlässlich des 250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven am 4. Juli ist laut städtischer Internetseite verschoben. Der Auftritt von Kabarettist Jörg Knörr am 27. Mai dagegen nicht. Wie erklären Sie diese Diskrepanz?

Voraussichtlich werden wir den Auftritt von Jörg Knörr absagen müssen. Wir warten auf Richtlinien der Landesregierung. Es wurde angedeutet, dass eventuell Saalveranstaltungen mit besonderen Bedingungen und Beschränkungen bald möglich sind. Wir rechnen aber erst nach dem 27. Mai damit.

Die Tournee des ukrainischen Chors und Orchesters soll jetzt erst Anfang Juli stattfinden. Deshalb haben wir das Konzert vom 26. April auf den 4. Juli verschoben, und es könnte im Bürgersaal stattfinden. Voraussetzung ist, dass dann Veranstaltungen dieser Größenordnung, die sicherlich nicht unter die Rubrik „Großveranstaltungen“ fallen, wieder erlaubt sind und die Tournee tatsächlich stattfindet. Gerade bei letzterem bin ich persönlich skeptisch.

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