Rheinfelden Länger daheim bleiben können

Ulf Körbs
Die Seniorenbetreuung liegt der Stadt Rheinfelden sehr am Herzen. Foto: Archiv

Seniorenarbeit: In Rheinfelden wurde das „PräSenz“-Projekt zu „Präsenz im Quartier“ erweitert.

Rheinfelden - Knapp elf Prozent aller Rheinfelder waren zum Jahreswechsel 2016/17 mindestens 75 Jahre alt. Schon diese Zahl zeigt die Notwendigkeit einer „kommunalen Seniorenarbeit“.

Mit dem Thema beschäftigte sich am Donnerstag in öffentlicher Sitzung der Gemeinderat. Als Referentin hatte die Verwaltung Anne Gebert vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) eingeladen. Es begleitet seit fünf Jahren das Projekt „ Prävention für Senioren zuhause“ (PräSenz) wissenschaftlich. Es soll ältere Bürger beraten, damit sie möglichst lange selbstständig daheim leben können. Für die Aufnahme in das Landesprojekt hatte Gebert auch eine lobende Erklärung: Die Wahl fiel auch auf Rheinfelden, weil sich die Stadt schon auf den Weg gemacht hatte.“

Wünsche und Sorgen

Sie erläuterte dem Gemeinderat auch die Wünsche und Sorgen der 65- bis 85-Jährigen. Bei den Wünschen steht der nach Gesundheit ganz oben und bei den Sorgen die Furcht vor Pflegebedürftigkeit. Nach ihren Angaben wurden während der PräSenz-Laufzeit vom Juli 2015 bis Februar 2017 von den beiden Mitarbeiterinnen des städtischen Seniorenbüros Renata Gomann und Elke Keser 275 Personen beraten, wobei es insgesamt 752 Kontakte gab. Auffällig ist dabei die steigende Zahl der „Spontanberatungen“, zu den die Senioren gleichsam unangemeldet im Büro vorbeischauten. Gomann und Keser teilen sich eine Personalstelle, wobei das Seniorenbüro in Kooperation mit dem Caritasverband Hochrhein betrieben wird.

Modellvorhaben „Präsenz im Quartier“

Nach dem Auslaufen des PräSenz-Modells hatte sich Rheinfelden laut Cornelia Rösner, scheidende Leiterin des Amts für Familie, Jugend und Senioren, erfolgreich um die Aufnahme in das neue Modellvorhaben „Präsenz im Quartier“ (PiQ) bemüht. Dadurch könne die präventive, aufsuchende Seniorenarbeit verstetigt werden. Für die Laufzeit von Oktober 2017 bis Oktober diesen Jahres muss die Stadt einen Kostenanteil von knapp 80 000 Euro für PiQ aufbringen. Die entsprechenden Beschlüsse – Bereitstellung der Mittel, dauerhafte Fortsetzung der Kooperation mit der Caritas und die Aufnahme von PiQ in die kommunale Seniorenarbeit – fasste der Rat einstimmig.

In der Diskussion empfand CDU-Stadtrat Eckhardt Hanser, das Projekt sei „unbestritten wichtig, auch wenn meine 85-jährige Mutter immer meint, das brauche ich nicht.“ Von der Freien Wählerin Rita Rübsamen kam der Hinweis, dass „das Angebot auch „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten. Somit sei es schade gewesen, wenn es eingestellt hätten werden müssen. Denn es passe bestens zum Markenzeichen Rheinfeldens als „sozialer Stadt“. Dem konnte Anette Lohmann von den Grünen nur zustimmen. Schließlich würde so „die Lebensqualität der Senioren verbessert und deren Teilhabe an der Gesellschaft vermehrt“.

Umfrage

E-Auto

Die EU hat ein weitgehendes Verbrenner-Aus bis 2035 beschlossen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading