Rheinfelden Lieber gründlich anstatt schnell

Die Oberbadische
Der neue Rheinsteg soll ganz in der Nähe der Rathenau-Plattform gebaut werden. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Bau des Rheinstegs zwischen beiden Rheinfelden verzögert sich / Bebauungsplan geht in Offenlage

Von Gerd Lustig

„Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit.“ Mit dieser klaren Aussage dämpfte Oberbürgermeister Klaus Eberhardt die Erwartungen an einen schnellen Bau des – vom Gemeinderat bereits beschlossenen – neuen Rheinstegs.

Rheinfelden. „Wir werden sicher auch noch nicht im ersten Halbjahr 2018 bauen“, hat er derzeit noch keinen konkreten Baubeginn für das Sechs-Millionen-Euro-Projekt, für das sich beide Städte Rheinfelden die Kosten teilen. Zwei verschiedene Rechtssysteme in zwei Staaten, noch dazu in jeweils separaten Verfahren: „So etwas dauert eben seine Zeit“, sagte der OB.

Zumindest aber einstimmig votierte der Bau- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung dafür, den Entwurf des Bebauungsplans, dem jetzt auch ein detaillierter Umweltbericht beigefügt ist, öffentlich auszulegen und beschloss die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange. Gleichzeitig stimmte das Gremium den Stellungnahmen und Lösungsvorschläge sowie vorgebrachten Anregungen im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung zu.

Grundsätzlich sprach Eberhardt aber von einer großen „Komplexität“ des grenzüberschreitenden Projekts, darüber hinaus auch von „besonderen Herausforderungen“. Zum einen seien unterirdische Leitungen zu berücksichtigen, vor allem auf deutscher Seite eine hier liegende Hochdruckleitung der Industrie. „Das erfordert eine hohe Sorgfalt, um nichts zu beschädigen“, sagte er. Aber auch die Brückenpfeiler sicher in den Hang zu bauen, sei alles andere als ein einfaches Unterfangen. „Hier setzen wir allerdings auf die Kompetenz der beteiligten Ingenieure“, betonte Eberhardt. Bei der Gründung und Verankerung des nötigen Pylons ist mit Lockergesteinslagen und Auenlehm zu rechnen, machte die Geotechnikabteilung des Regierungspräsidiums aufmerksam.

Geklärt ist allerdings die Frage des Vogelschutzes. Nachdem auf Schweizer Seite zunächst Einwände gegen die Hängekonstruktion der Brücke vorgebracht worden waren, kann dieses Problem wohl durch das Aufhängen von schwarz-weißen Wimpeln gelöst werden. „Damit haben die Vögel ausreichend Orientierung“, zitierte der OB die Aussagen von Experten. Auf deutscher Seite sei das Thema Vogelflug im Vorfeld bereits gründlich und zu aller Zufriedenheit angegangen und geklärt worden.

Stadtbeitrag ist gedeckelt

Letztlich kam im Bauausschuss die Frage auf, ob denn die auf eine Million Euro gedeckelte Summe, die von der Stadt getragen wird, tatsächlich ausreiche. Eine abschließende Antwort wollte und konnte der OB nicht geben. Während die beantragte Interreg-Förderung fix ist, wachse zumindest die GVFG-Förderung mit steigenden Kosten ebenfalls mit.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading