Obdachlose brauchen günstigen Wohnraum
Bereits zu Beginn des Gespräches kam die Zahl von 500 Obdachlosen im Kreis ins Gespräch. Stefan Heinze, Leiter der Wohnungslosenhilfe im Landkreis, bekräftigte dies. In Baden-Württemberg leben rund 30 000 Wohnungslose, der Kreis Lörrach nimmt dabei den vierte Platz ein. Heinze bezeichnete die Versorgung mit preisgünstigem Wohnraum als wichtige Voraussetzung, um den sozialen Frieden zu bewahren. Dafür werde im „Ländle“ immer noch zu wenig getan.
Von 2007 bis 2015 entstanden im gesamten Land nur 4120 neue Sozialwohnungen, damit konnte der Bedarf nicht gedeckt werden. „Für die Entwicklung einer Stadt ist es wichtig, dass Menschen nicht wegen Wohnungsnot ihre vertraute Umgebung verlassen müssen,“ sagte er. Es gehe nicht nur darum, gut Verdienende mit Wohnungen zu versorgen, auch jene, die in gering bezahlten Wirtschaftsbereichen arbeiten, müssen ihren Platz in der Stadt finden. Christiane Ripka, Leiterin der Stadtplanungs- und Umweltabteilung, erläuterte die zahlreichen Möglichkeiten für den Neubau von Wohnungen. Insgesamt stehen rund 26 Hektar Baufläche in den unteren Stadtteilen zur Verfügung, das größte Areal liegt an der Cranachstraße, dort könnten Wohnungen für rund 1200 Einwohner entstehen. Schwarzelühr-Sutter empfahl, auf gute Durchmischung zu achten, sodass einfach ausgestattete und damit preiswerte neben komfortablen Wohnungen liegen. Das habe nicht nur finanzielle Bedeutung, sondern auch einen erheblichen sozialen Aspekt.