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Rheinfelden Mehr als 700 Menschen zeigen Flagge für die Demokratie

Rolf Rombach
Zahlreiche Teilnehmer der Kundgebung hatten Spruchtafeln dabei, um ihre Meinung für Toleranz und gegen Rassismus zu unterstreichen. Foto: Rolf Rombach

Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis hatte am Samstag zu einer Kundgebung auf dem Kirchplatz für Toleranz und gegen Rechtsextremismus aufgerufen.

Die überparteiliche Initiative „Rheinfelden für Demokratie“ bot auf dem Kirchplatz am Rathaus zahlreiche Beiträge auf. Redner und Musiker betonten jeder auf seine Weise, warum es sich aus ihrer Sicht lohne, für die Demokratie einzustehen und dass Rheinfelden von Beginn an durch seine Internationalität punkte.

Keine Vorkommnisse

Schon gegen 13.30 Uhr waren die ersten Teilnehmer vor das Rathaus gekommen. Eine große Menschentraube aus Vertretern unterschiedlicher Vereine und Gruppierungen machte sich mit gelben Westen als Ordner kenntlich. Die sechs Polizisten des Rheinfelder Reviers blieben als Beobachter im Hintergrund. Sie hatten keine Beanstandungen oder sonstige Vorkommnisse, wie Einsatz- und Revierleiter Spencer Diringer mitteilte.

Integration als Schlüssel

Als die Glocke der Christuskirche zwei Mal schlug, waren rund 700 Personen gekommen. Die Organisatoren erläuterten einleitend, dass man das Ziel bewusst positiv formuliert habe: Für Toleranz zu sein und alle Menschen gleich und respektvoll behandeln zu wollen. Diskussionen und Streit über Probleme seien Lösungswege, Hass hingegen keine Option.

Oberbürgermeister Klaus Eberhardt zeigte sich erfreut, dass, nachdem andernorts Hunderttausende auf die Straße gingen, nun auch in Rheinfelden Menschen gegen Diskriminierung und Rassismus sowie für die Demokratie einstünden. „Seit Jahrzehnten werden in Rheinfelden Menschen gut integriert und sind ein lebendiger Teil unserer Gesellschaft. Das ist eine Erfolgsgeschichte.“

Wahlrecht wahrnehmen

Caritas-Geschäftsführer Rolf Steinegger verwies darauf, dass alleine im Sankt-Josefshaus 3000 Mitarbeiter aus 60 Nationen tätig seien. Auch auf diese wichtigen Menschen habe es die AfD mit ihren Abschiebeplänen abgesehen. „Lasst uns jeden Tag für die Demokratie einstehen. Wer die Vergangenheit vergisst, ist verdammt sie zu wiederholen“, zitierte Steinegger den spanischen Philosophen George Santayana und rief dazu auf, am 9. Juni sein Wahlrecht wahrzunehmen und anschließend eine Wahlparty zu machen.

Miteinander diskutieren

Ralf Wittmann (DGB) erinnerte daran, dass italienische Fachkräfte einst das Rheinfelder Kraftwerk erbauten, welches die Keimzelle der Stadt wurde. „Wir sind bunt, nicht braun“, rief er von der Bühne den Teilnehmern zu, von denen viele auch Regenbogenfahnen oder Schals dabeihatten. Damit die Menschen nicht gegen Flüchtlinge ausgespielt würden, nahm Wittmann die Arbeitgeber in die Pflicht, Arbeitsplätze in Deutschland sicherzustellen und nicht zu verlagern. Aber auch jeder Bürger habe die Aufgabe, im Bekanntenkreis wertschätzend zu diskutieren.

Zwischen den Redebeiträgen lockerten musikalische Beiträge die über einstündige Versammlung auf. Gemeinsam sang man auf dem Platz „Freiheit“ von Westernhagen. Trotz ernster Themen war durchweg eine positive Stimmung zu vernehmen. Im Gespräch mit Teilnehmern erfuhr man, wie erleichtert sie darüber seien, dass sich derzeit so viele Menschen für das Thema mobilisieren.

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