Rund 100 Zuhörer sorgen an der Bürgerversammlung in Minseln für einen regen Dialog. Die Antworten der auf dem Podium sitzenden Fachleute gefallen dabei nicht jedem.
Das große Thema des Abends hieß „Durchgangsverkehr und Ortsdurchfahrt“. Am Schluss lud Ortsvorsteherin Eveline Klein zum kleinen Apéro im Foyer der Alban-Spitz-Halle ein.
Tobias Obert, Amtsleiter Straßen und Tiefbau, und Dominic Rago, Amtsleiter Ordnungsamt und Verkehrsbehörde, informierten zum Thema, welches die Minseler offenbar am meisten beschäftigt. Wenn es um den starken Lkw-Verkehr, den schlechten Straßenzustand und die damit verbundene Lärmbelästigung sowie den Gefahrenübergang bei Bushaltestellen geht, sind sich die Anwohner augenscheinlich einig. An Tempo 30 aber scheiden sich die Geister.
Für Minseln und die Ortsteile ist derzeit ein Lärmaktionsplan in Arbeit. Lärmberechnungen und Prüfungen sind abzuwarten. Eine kontinuierliche Verkehrsüberwachung findet statt.
Dass der Radverkehr zwischen Minseln und Karsau eine „unendliche Geschichte“ ist, weiß auch Tobias Obert. „Wir wollen einen Weg bauen, eine Verbindung über den Zehntenweg schaffen. Das wäre eine sichere Wegeverbindung, die wir weiterverfolgen werden“, sagte er.
Zum geplanten Radweg von Minseln nach Adelhausen informierten Alexandra Bühler und Roman Stark vom Landratsamt. Der Fahrradweg von Ober-Minseln entlang der Landstraße (L139) nach Adelhausen ist auf der linken Seite geplant. Beim zeitlichen Ablauf hoffe man laut Bühler, den Radweg zwischen 2026 und 2028 bauen zu können. „Wir können aber noch nichts Konkretes sagen“, so ihre Aussage. Sybille Jung von der IG Velo hatte eine Anregung: „Es gibt ein neues Verkehrsschild, dass Autofahrer die Fahrradfahrer nicht überholen dürfen. Das wäre für Ober-Minseln und die Querung in Unter-Minseln etwas“.
Philipp Günther vom Landratsamt und Hanspeter Schuler von der Rheinfelder Stadtverwaltung berichteten von der Schnellbusverbindung der Mittelzentren Schopfheim und Rheinfelden. Dabei fährt der Bus durch Unter-Minseln, legt aber zum Ärgernis vieler Bürger dort keinen Stopp ein. Laut Günther sei die Einbindung der Ortschaft Minseln aktuell nicht möglich, da unter anderem die Fahrplanstabilität und Anschlusssicherung nicht mehr gewährleistet werden könnten. In diesem Zusammenhang äußerten sich Bürger, dass sie sich, gerade im Hinblick auf das Wochenende, mehr Busverbindungen wünschten. „Wir werden über das wichtige Thema auch im Ortschaftsrat sprechen, wenn man vom Autoverkehr wegkommen will“, sagte die Ortsvorsteherin.
